Incommunicado

Oft sind es die kleinen, unscheinbaren Dinge des Lebens, die mir massiv die Laune verderben können. Oder Unsicherheit erzeugen. Oder eine ganze Bandbreite von Gedankenspielen auslösen, die keinerlei Bezug zur Realität haben.
Eines der häufigsten Beispiele aus der Arbeitswelt: Ich schreibe eine E-Mail – und mein Gegenüber antwortet nicht. Einen Tag, eine Woche, einen Monat – keine Antwort. Ich rufe jemanden an, bitte um Rückruf – und mein Gegenüber antwortet nicht. Nicht heute, auch nicht morgen, einfach überhaupt nicht. Er oder sie tut so, als hätte mein Kommunikationsversuch niemals stattgefunden.
Erste Reaktion: „Der hat meine E-Mail nicht gekriegt“. Nochmal schicken. Wieder nichts. Und dann gehen die Gedanken langsam aber sicher spazieren: Der hat zuviel anderes um die Ohren. Sie will sich die Antwort gut überlegen. Er will eigentlich nichts mit mir zu tun haben. Sie hat irgendetwas gegen mich. Ich habe ihn neulich wohl verärgert. Sie plant, wie sie mir am besten schaden kann…
Bekanntes Muster?
Mark Horstmann und Michael Auzenne betonen deshalb, wie wichtig das Beantworten von Telefonaten und E-Mails ist. Auch wenn es viele sind. Auch wenn man manchmal nicht mehr zurückmelden kann als: Ist angekommen. Sie schreiben:

Too many people see other people as an interruption to their work. They think that completing the report or writing the code or issuing the policy is the work. And it is. But it’s only half the work. The work is results AND relationships. Understanding that returning calls and emails is as important as the results work drives professional behavior.

Zu Deutsch:

Zu viele Leute sehen andere Menschen als Unterbrechung ihrer eigentlichen Arbeit an. Sie denken, ihre Arbeit sei es, den Bericht zu schreiben, den Programmcode zu entwickeln, die organisatorische Maßnahme zu planen. Und ja – das ist ihre Arbeit. Aber es ist nur die Hälfte. Ihre Arbeit  besteht aus Ergebnissen UND Beziehungen. Professionelles Arbeitsverhalten wird vom Verständnis dafür getrieben, dass das Beantworten von Anrufen und E-Mails genau so wichtig ist wie die Arbeitsergebnisse.

Und jetzt muß ich Schluß machen. Es gibt da noch ein paar E-Mail-Anfragen, die ich beantworten muss…

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