Glauben ist wie Stabhochsprung

Neulich hatte ich mal wieder ein schwieriges Gespräch vor mir. Ich habe öfter welche – aber es kostet mich jedes Mal wieder Überwindung, den Konflikt zu riskieren. So ein Gespräch steht wie eine hohe Hürde vor mir. Und ich frage mich jedes Mal wieder neu, wie ich die überspringen soll.
Als Kind habe ich oft Sergei Bubka im Fernsehen gesehen. Er war einer der besten Stabhochspringer aller Zeiten, hielt über 20 Jahre lang den Weltrekord. Ich sehe noch genau vor mir, wie Bubka anläuft, die Latte auf über sechs Meter Höhe gelegt. Wie er den Sprungstab aufsetzt, sich hoch in die Luft katapultiert und sicher wieder auf der Sprungmatte landet. Unmöglich,  dass ein Mensch so hoch springen kann! Aber es geht doch – wenn man sich als Stabhochspringer darauf verlässt, dass der Sprungstab einen über Hürden springen lässt, die man mit rein menschlichen Mitteln niemals schaffen würde.
In Psalm 18 steht: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen. Das ist Glauben: Darauf vertrauen, dass Gott mir über Hürden hilft, die ich mit rein menschlichen Mitteln niemals überspringen könnte.
Das habe ich oft bei meinen schwierigen Gesprächen erlebt: Wenn ich vorher bete und Gott bitte, mir Mut für diese Situationen zu geben – dann trägt er mich über diese Hürden hinweg. Dann entsteht aus einem schwierigen Gespräch etwas wirklich Gutes. Und hinterher bin ich oft sehr erleichtert.
Glauben ist wie Stabhochsprung, und Beten vor einer schwierigen Situationen ist wie die Sprungstange für Sergei Bubka. Ja, es kostet trotzdem noch Überwindung, Anlauf auf eine Hürde zu nehmen, Gott zu vertrauen, die Kontrolle abzugeben. Aber wer vor schwierigen Situationen Gott um Hilfe bittet, kann erleben: Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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