Jonas und das Taschengeld

Jonas ist sechs, und er ist schon ganz aufgeregt. Denn heute hat sein Papa Geburtstag.
Schon lange hat Jonas  überlegt, wie er ihm eine Freude machen kann. Er ist mächtig stolz, dass er seit einigen Monaten Taschengeld bekommt. „Das darfst du ausgeben, wofür du willst“, haben seine Eltern gesagt. Bei Jonas heißt das meistens: Für Süßigkeiten am Schwimmbad-Kiosk.
Aber heute hat Jonas’ Papa Geburtstag. Und Jonas hat ihm tatsächlich von seinem Taschengeld ein kleines Geschenk gekauft. Gleich wird Papa es auspacken. Papa nimmt das Päckchen vom Tisch. „Jonas, von dir?“, sagt er – und freut sich. Er drückt Jonas ganz doll und wirft einen gerührten Blick rüber zu Mama.
Ich finde das interessant. Jonas’ Vater hätte auch sagen können: Hey, das Geschenk habe ich mir eigentlich selbst bezahlt! Aber so funktioniert das nicht im Leben. Eltern freuen sich nun einmal, wenn ihre Kinder selbstlos etwas weitergeben von dem, was sie zuvor bekommen haben. Denn es geht dabei nicht um Geld an sich, sondern um eine Haltung des Schenkens. Und alle freuen sich daran.
In der Bibel erfahre ich: Genauso ist das mit Gott. Es gibt nichts, was Menschen Gott schenken könnten, das sie nicht zuvor von ihm bekommen haben. Der alttestamentliche König David hat das einmal so ausgedrückt: Gott, von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir’s gegeben.
So funktioniert das im Leben!
Gott gibt gerne. Und freut sich, wenn ich mich daran freue. Und wenn ich ihm etwas zurück schenke. Nicht, weil ich ihn damit beeindrucken könnte. Sondern einfach, weil ich ihn lieb habe.
So wie Jonas seinen Papa.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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