Tage der Dürre

Es gibt sie immer wieder: Tage der Dürre. Mir steht ein schwieriges Gespräch bevor. Oder ich fühle mich krank und ausgelaugt. Oder ich muss mich von einer lieb gewonnenen Vorstellung für immer verabschieden.
Tage der Dürre. Die Bibel ist voll von solchen Bildern. Kein Wunder – sie ist entstanden in einer Weltregion am Rand der Wüste. Deshalb verwenden ihre Autoren immer wieder grünende Pflanzen als Bild für ein gelingendes Leben.
Das hat auch mit Gott zu tun. Der Zusammenhang zwischen Glaube und gelingendem Leben ist dabei alles andere als schwarz-weiß. So vergleicht Psalm 92 alle, die nach Gottes Willen leben, mit einer immergrünen Palme. Aber er räumt ein: Auch Menschen, die ohne Gott leben wollen, wachsen, grünen und gedeihen.
Wirkt sich Gottvertrauen denn gar nicht positiv auf mein Leben aus?
Doch, sagt der Psalmdichter. Und begründet das in Vers 14 so: Wer auf Gott vertraut, ist verwurzelt im Haus des Herrn. „Im Haus des Herrn“ – das bedeutet: An dem Ort, an dem Gottes Gegenwart besonders greifbar ist. Und wer in Gottes Gegenwart verwurzelt ist, hat eine lebenslange Perspektive der Hoffnung. Vers 15 wörtlich: Selbst in hohem Alter sprießen sie noch, sie stehen in vollem Saft und haben immer grüne Blätter.
Wenn ich auf Gott vertraue, habe ich keine exklusive Garantie für ein gutes Leben. Aber eine lebenslange Perspektive der Hoffnung. Auch an einem Tag der Dürre darf ich verwurzelt in Gottes Gegenwart leben.
 
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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