Klavierstunde

„Hoffentlich ist bald wieder Klavierstunde, ich muss mal wieder üben…“ – sagt unser Junior gestern zu mir. Gut, dass es der Klavierlehrer nicht gehört hat. Schließlich ist die Klavierstunde ja nicht zum Üben da – sondern um das Üben zu Hause zu coachen, zu motivieren, zu koordinieren. Der eigenen musikalischen Weiterentwicklung Richtung zu geben. Ich glaube, das ist für Kinder die Haupthürde beim Lernen eines Instruments: Verantwortung zu übernehmen für den eigenen Fortschritt, statt sich auf „die Klavierstunde“ zu verlassen…

Genau wie beim geistlichen Wachstum: Der Gottesdienst wird mein Leben nicht verändern. Eine Predigt wird mein Verständnis vom Wort Gottes nicht revolutionieren. Sonntags mit anderen zu beten wird mich nicht im Alltag näher zu Gott bringen. All das ist gut und wichtig und hilfreich – aber es kann meiner geistlichen Entwicklung nur Richtung geben, ist nur Lenkrad, kein Motor. Wirkliche Veränderung eben kann nur zwischen den Sonntagen stattfinden. Durch Ausprobieren, Anwenden, Einüben.

Wenn wir das tun, können Gemeine und Gottesdienst und Predigten unglaublich hilfreich sein. Tun wir es nicht, bringen uns all diese Dinge auch nicht deutlich voran. Wie bei der Klavierstunde…

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