Glauben oder Leben?

Wie oft begegnet mir diese Frage – in Büchern, in Predigten:

Wie kann ich das, was ich glaube, im Alltag umsetzen?

Ich finde, die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Wir leben genau das, was wir glauben. Wenn wir eine Lücke erahnen zwischen unserem Alltag und dem was wir laut eigenem Bekenntnis glauben, dann haben wir an dieser Stelle nicht einfach nur ein Umsetzungsproblem. Sondern Unglauben.
Jesus hat das mal so ausgedrückt (Matthäus 7,17): Ein guter Baum bringt gute Früchte, und ein fauler Baum schlechte Früchte. Würden wir bei diesem faulen Baum von einem „Umsetzungsproblem“ sprechen?
Konkret:
Wenn ich zwar glaube, dass Gott jeden Menschen als sein unendlich wertvolles Ebenbild geschaffen hat, und ich gleichzeitig die Leute in meiner Gemeinde in „wichtig“ und „unwichtig“ einteile – dann habe ich kein Umsetzungsproblem. Sondern ich mache mir etwas vor, was meinen Glauben betrifft; in Wahrheit gibt es unausgesprochen in meiner Vorstellungswelt eben „wertvolle“ und „weniger wertvolle“ Ebenbilder.
Wenn ich zwar glaube, dass Gott mich versorgt und jedes Haar auf meinem Kopf gezählt ist, und ich gleichzeitig damit hadere, dass ich mir nicht das neueste Technikspielzeugleisten kann, was ich doch so gerne hätte – dann habe ich kein Umsetzungsproblem. Sondern es gibt eine kleine Ecke in mir, die eben doch daran zweifelt, dass Gott ganz genau weiß was ich wirklich brauche. Und es mir gerne gibt.
Niemand von uns ist da perfekt. Aber ich möchte ehrlich damit umgehen. Mein Problem ist nicht, dass ich Gott voll vertraue und es nur in der Praxis noch nicht gut umsetze. Sondern dass ich Gott eben nicht voll und ganz vertraue. Von Pastor Wilhelm Busch stammt das Zitat:

Glaube ist meine Zustimmung zu dem, was bei Gott wahr ist.

Ich wünsche mir mehr Mut zur Zustimmung. Für mich, für unsere Gemeinden, für unsere Welt…

0 Antwort
  1. Frank

    Hallo,
    guter Beitrag – ich denke, wir sind eben Meister im selbstbetrügen und bauen durch unser frommes Selbstbild eine Schutzwand gegen Zerbruch und nötige Umkehr auf.
    Ich kenn das von mir, aber Gott reisst diesen Schutzwall immer wieder ein – leider ist das Schmerzvoll, da entäuschend sein wahres Selbst zu erkennen.
    Gruß
    Frank

  2. Frank

    Hallo,
    guter Beitrag – ich denke, wir sind eben Meister im selbstbetrügen und bauen durch unser frommes Selbstbild eine Schutzwand gegen Zerbruch und nötige Umkehr auf.
    Ich kenn das von mir, aber Gott reisst diesen Schutzwall immer wieder ein – leider ist das Schmerzvoll, da entäuschend sein wahres Selbst zu erkennen.
    Gruß
    Frank

  3. Elisabeth

    Zustimmung: guter Beitrag! Der Mensch ist und bleibt halt immer unvollkommen, egal wie sehr er sich anstrengt. Dennoch ist meiner Meinung nach jedes Menschenleben eine Entwicklung auf Gott hin. NUR Gott kann man vollkommen vertrauen, weil NUR ER treu ist.
    LG
    Elisabeth

  4. Elisabeth

    Zustimmung: guter Beitrag! Der Mensch ist und bleibt halt immer unvollkommen, egal wie sehr er sich anstrengt. Dennoch ist meiner Meinung nach jedes Menschenleben eine Entwicklung auf Gott hin. NUR Gott kann man vollkommen vertrauen, weil NUR ER treu ist.
    LG
    Elisabeth

  5. Esther

    Bin grad über den Beitrag gestolpert, guter Ansatz und gut zum Weiterdenken.
    Ist es gestattet, den Beitrag in meiner Mädelsgruppe weiterzuverwenden?
    Gruß
    Esther

  6. Esther

    Bin grad über den Beitrag gestolpert, guter Ansatz und gut zum Weiterdenken.
    Ist es gestattet, den Beitrag in meiner Mädelsgruppe weiterzuverwenden?
    Gruß
    Esther

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