Buße, Golf und Seitensprung

Am ehemaligen Vorzeige-Golfer Tiger Woods scheiden sich zur Zeit die Geister. Am 19. Februar hatte er sich öffentlich per Pressekonferenz für seine zahlreichen Seitensprünge entschuldigt. Vorausgegangen war eine massive Ehekrise und das Abspringen der wichtigsten Sponsoren des erfolgreichen Golfprofis. Die Reaktionen auf das Bekenntnis von Woods vielen sehr unterschiedlich aus:
„Wie kann man nur so etwas tun? Der ist für mich gestorben!“, sagt der Moralist.
„Bei berühmten Leuten ist es halt auch nicht anders als in meiner Nachbarschaft“, sagt der Relativist.
„Die Entschuldigung ist mehr den Sponsorengeldern geschuldet statt der Ehefrau“, sagt der Zyniker.
Tiger Woods selbst sagt:

Wenn du das Leugnen und Rationalisieren lässt, kommst du dem, was du wirklich bist, sehr nah und das kann sehr hässlich sein.

Es sei „ganz schön brutal“, sich in einem neuen Licht zu sehen. Es sei ein „Tiefpunkt“ in seinem Leben gewesen, sich bei seiner Frau für alle seine Seitensprünge entschuldigen zu müssen.
Ich weiß nicht, was Moralisten Relativisten und Zyniker Tiger Woods wünschen. Vermutlich gar nichts, weil er für sie nur ein „Fall“ ist, eine Bestätigung ihrer eigenen kleinen Weltsicht. Aber ich weiß, was ich Tiger Woods wünsche: Dass er nicht alleine ist, wenn er sich selbst ins Gesicht sieht und dem, wozu er fähig ist. Sondern dass er erkennt dass Gott nur eine Handbreit neben ihm steht. Dass er Gottes Stimme hört, die keinen oberflächlichen Sand in die Augen streut, sondern sehr realistisch ist:

Ja, du bist ohne mich unrettbar verloren, verdorben und zu all diesem fähig. Und genau deshalb bin ich für dich gestorben. Es gibt keine Schuld, die nicht gesühnt werden könnte. Nicht auf einer Pressekonferenz. Sondern am Kreuz von Golgatha.

Wenn wir umkehren und ehrlichen Herzens „Buße tun“, dann öffnet Gott im vollen Anerkennen der Vergangenheit alle Türen für die Zukunft. Deshalb wünsche ich Tiger Woods (wie auch mir selbst), dass er Buße nicht vor allem als „Tiefpunkt“ seiner eigenen Anständigkeit begreift, sondern als Höhepunkt der Gnade Gottes über seinem Leben.

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  1. „Deshalb wünsche ich Tiger Woods (wie auch mir selbst), dass er Buße nicht vor allem als “Tiefpunkt” seiner eigenen Anständigkeit begreift, sondern als Höhepunkt der Gnade Gottes über seinem Leben.“
    Das kann und will ich gerne unterschreiben!
    Grüßle, Sec

  2. „Deshalb wünsche ich Tiger Woods (wie auch mir selbst), dass er Buße nicht vor allem als “Tiefpunkt” seiner eigenen Anständigkeit begreift, sondern als Höhepunkt der Gnade Gottes über seinem Leben.“
    Das kann und will ich gerne unterschreiben!
    Grüßle, Sec

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