Am Ende Helden

Bin heute in der Bibel über einen kleinen unscheinbaren Bericht gestolpert. Zum Lebensende von König David berichtet 2. Samuel 23 über ein paar von „Davids Helden“ – abgerissenen Typen, die über viele Jahre mit David als ihrem Anführer durchs Land gezogen sind. Entsprungen einer Ansammlung von Versagern, Verstoßenen und Verbrechern, die sich irgendwann mal um David geschart und dann mehr schlecht als recht durchgeschlagen haben.
Mich beeindruckt: Sie waren es wert, dass sie in der Bibel mitten im Lebensfazit über König David Erwähnung finden. Dass man sich an ihre kryptischen Namen, die Namen ihrer Familien und ihrer Dörfer noch erinnert. Und mich beeindruckt, dass in Gottes Wort über ihrem Leben der Satz steht: „Und Gott gab großes Heil“.
Wie oft schauen wir nur auf die momentanen Herausforderungen… den Ärger von gestern, die Zerrissenheit von heute, das Seufzen von morgen. Unsere kurzlebige Mediengesellschaft feiert die Hochglanz-Helden von heute – Gott ist ganz anders. Für ihn zählt nicht der kurzfristige Erfolg, nicht die fehlerfreie Moral – sondern wie jemand sein Leben auf lange Sicht lebt. Wie er „den Lauf vollendet“, wie Paulus das mal im Neuen Testament formuliert (2. Timotheus 4,7). So waren die „Helden Davids“: Sie hatten keine blütenweiße Weste, ihr Leben war kein einziger anhaltender Siegeszug. Aber man hat sich an sie erinnert. Nicht um ihrer eigenen Bedeutsamkeit und Ehre willen, sondern letztlich aus dem einen Grund: „Der Herr gab großes Heil“.
Ich wünsche mir nicht, viele Feinde zu erschlagen. Ich wünsche mir nicht, dass alle Details meines Lebens der Nachwelt überliefert werden. Aber dass am Ende der Langstrecke, als Fazit meines Lebens, Gott selbst über mein Leben sagt: „Und Gott gab großes Heil“ – das wünsche ich mir!

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