Wenn die Firma wie Facebook wird

Gary Hamel, Professor an der London Business School, skizziert in einem Beitrag für die Management Innovation eXchange die Folgen der Sozialen Netzwerke für die Arbeitswelt der Zukunft. Seine These: Firmen, die in Zukunft gute Mitarbeiter gewinnen und halten wollen, müssen Strukturen und Prozesse ausbilden, die den Internet-Gewohnheiten dieser Generation F (Facebook) entspricht. Was die Leute in der Online-Welt erleben, übertragen sie sozusagen als Erwartungen an den Arbeitgeber in der Offline-Welt.
Für viele traditionelle Unternehmen, die im klassischen Management-Paradigma arbeiten, bedeutet das in der Praxis nicht weniger als eine Revolution. Dazu gehören für Hamil Merkmale wie:

  • Alle Ideen konkurrieren auf gleicher Augenhöhe miteinander, egal wer sie hat
  • Die Qualität deines Beitrags zählt mehr als deine Ausbildung oder deine Position
  • Hierarchien bilden sich „von selbst“, sie werden nicht „von oben verordnet“
  • Arbeitsaufträge werden ausgewählt, nicht zugewiesen
  • Ressourcen (Zeit, Budget, Manpower) werden von guten Projekten angezogen, nicht Projekten zugeordnet
  • Machtbasis ist nicht die Kontrolle von Information, sondern die Weitergabe von Information

Und so geht es weiter. Ich weiß nicht, wie realistisch diese Erwartungen der „Generation F“ sind. Oder wie gut sie mir im Einzelfall gefallen. Auch die Arbeitswelt der Zukunft wird vom menschlichen Profitstreben geprägt sein. Und doch habe ich das Gefühl – in diese Richtung könnte es gehen. Und ich habe auch das Gefühl – wir sind nicht wirklich darauf vorbereitet.

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