Apple und der Kompass eines Leiters

Manipulatives Marketing, unverschämte Preisgestaltung, ausbeuterische Arbeitsbedingungen in China, das Genie eines Einzelnen, pures Glück – es gibt viele nicht sehr schmeichelhafte Annahmen, warum Apple als Firma so erfolgreich ist. Manche mögen zum Teil stimmen, die meisten treffen auf andere Firmen genauso zu, und alle gehen am eigentlichen Punkt vorbei.
In einem ungewöhnlich ausführlichen Interview mit Bloomberg Businessweek nimmt Tim Cook u.a. zum derzeit fallenden Aktienkurs von Apple wie folgt Stellung:

You have to bring yourself back to, “Are you doing the right things?” And so that’s what I focus on, instead of letting somebody else or a thing like the market define how I should feel. I think it makes you feel full of yourself or suicidal. And you should probably not feel either of those things.

Cook widersteht hier der Versuchung, sich durch den Vergleich mit anderen Rückmeldung zu holen, ob seine Organisation auf dem richtigen Weg ist. „Tun wir das richtige?“ – diese Frage erlegt er sich selbst ausdrücklich auf. Aber besteht darauf, die Antwort selbst zu geben, und sie nicht vom Marktanteil abzuleiten. „Wenn Sie das tun“, sagt Cook, „dann werden Sie entweder hochmütig oder selbstmordgefährdet. Beide Empfindungen wären vermutlich nicht hilfreich.“
Hier ist ein Leiter, der einen klaren Kompass hat – aber dieser Kompass ist nicht der Erfolg im Vergleich zur Konkurrenz. Das finde ich beeindruckend – und wünsche ich auch allen Leitern in Kirchen, Gemeinden und christlichen Organisationen.
Tust du das Richtige?

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