Mission: Was tun, wenn sich wenig tut

Wenn du etwas bewegen willst, musst du etwas tun. Sollte man meinen – aber ich fürchte, manchmal geben wir uns zu sehr schon mit dem Konzipieren von Aktionen und dem Produzieren von Material zufrieden. Und wundern uns gleichzeitig, warum „sich“ so wenig tut, da draußen, bei den anderen, bei denen die es zu „erreichen“ gilt.
Bin zur Zeit auf der Delegiertenversammlung der Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste (AMD), in der verschiedene Einrichtungen aus Landes- und Freikirchen sowie zahlreiche freie Werke und Verbände aktiv sind. Sie alle verbindet ihr Engagement in der Mission, sie alle suchen Wege, Menschen einzuladen und herauszufordern, sich auf die lebensverändernde Kraft des christlichen Glaubens einzulassen. Eine wichtige Aufgabe, finde ich!
Ich staune immer wieder über die Vielfalt an Initiativen, Projekten und Materialien, die jedes Jahr konzipiert, produziert und inseriert werden, um einzelnen Christen, Kirchen und Gemeinden zu helfen, in ihrem Umfeld so etwas wie Erfahrungsräume für den Glauben zu eröffnen. Bibelwochen, Handbücher, Veranstaltungsreihen, Impulstage, Aktionszeiträume, Kampagnen, DVDs, Materialbörsen – die Anzahl der Ideen ist schier unbegrenzt. Der Aufwand für die Kommunikation und Vernetzung aller im Einzelnen wichtigen Ideen leider auch.
Und mich beschleicht ein wenig die Frage: Was würde eigentlich passieren, wenn die Gemeinschaft der Glaubenden die Hälfte der Ressourcen einsparen könnte, die für die Konzeption und Produktion von Material und Kampagnen, für die Bewerbung in Gemeinden und für das Gewinnen von Multiplikatoren aufgewendet wird? Wenn sie es schaffen könnte, „an der Basis“ mit weniger Material zu arbeiten und dafür im weniger mit Komplexität zu kämpfen? Mehr Herz und Zeit frei zu haben für den direkten Kontakt mit denjenigen, für die Mission letztlich da sein will – jeden der Gott gerne kennen lernen und Lebensveränderung erfahren würde?
Ich frage mich das im Blick auf meinen eigenen Lebensstil genauso wie im Blick auf die eingespurte Rollenverteilung zwischen den einzelnen Christen und ihren Organisationen und Verbänden. Oder, um es in der Sprache eines Wirtschaftsunternehmens zu formulieren: Investieren wir nicht viel zu viel in ständig neue Produktverpackungen, während es der Firma eigentlich an Vertrieb und Kundenservice mangelt?

0 Antwort
  1. Schöner Artikel, man darf ja mal träumen … .
    Schlimm ist bei der ganzen Sache, dass die Organisationen trotz allen Tagungen, Planungen, etc. es trotzdem noch zu selten schaffen wenigstens die Verpackungen ordentlich hin zu bekommen!

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