Wie Gott die Welt rettet

„Wenn es Gott wirklich gibt, dann hätte er längst einen Boten zu uns geschickt“ – so sagte es einmal ein Freund während meiner Bundeswehrzeit. Wir waren über Glaubensthemen ins Gespräch gekommen, beide von uns auf der Suche nach Gott und ohne große eigene Lebenserfahrungen mit Gott.
„Hatte Gott das nicht längst getan?“, fragte ich mich. War nicht Jesus gekommen als so etwas wie ein Bote, um uns  Menschen zu zeigen wer Gott ist und wie Gott ist? Und wenn Jesus dieser Bote war – warum findet ihn dann anscheinend nicht jeder Mensch überzeugend?

Mein Bundeswehr-Freund war nicht der erste, der diese Frage stellt: Als Jesus vor 2000 Jahren am Kreuz von Golgatha verblutete, warteten fromme Juden schon viele hundert Jahre auf diesen Boten. Auf den Messias. Den Gesalbten. Sie wussten, was ihr eigener Prophet Jesaja über den „Knecht Gottes“ geschrieben hatte: Der würde das Volk Israel retten, erlösen und mit Gott wieder in eine enge lebendige Verbindung bringen.
Aber trotz dieser Ankündigung blieb der Messias Jesus für die meisten Juden seiner Zeit verborgen. Die Art und Weise, wie Gott das mit dem Retten und Erlösen und dem Glauben anpackt, traf zur Zeit Jesu bei vielen auf Unverständnis. Interessanterweise hatte Jesaja das bereits Jahrhunderte zuvor angekündigt: „Wir sahen ihn,“ – schrieb er über den Messias – „aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.“ Und kurz vorher, in Kapitel 53 Vers 1:
Wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm des Herrn offenbart?
Oder mit den Worten einer anderen Übersetzung, der „Gute Nachricht Bibel“:  Wer hätte geglaubt, was uns da berichtet wurde? Wer hätte es für möglich gehalten, dass die Macht des Herrn sich auf solche Weise offenbaren würde?
Dass Gott seinen Sohn auf diese Welt schickt, um seine Menschen aus ihrer Schuld herauszureißen und an sein Herz zu ziehen, um sie zu retten und frei zu machen von der Macht der Gottesferne – das alleine ist schon unglaublich genug. Als Nachricht fast zu gut, um wahr zu sein. Aber dass der Sohn Gottes, der Messias, Jesus, das dadurch vollbringt, dass er am Kreuz sein Leben lässt – der Schöpfer für seine Geschöpfe in den Tod geht, Gott selbst für seine Menschen verblutet – das hat vorher niemand für möglich gehalten. Das hat vorher niemand auch nur denken können.
Es ist unbequem, aber ich muss erkennen: Wenn Gott handelt, kommt mein menschliches Denken und mein Vorstellungsvermögen an seine Grenzen. Da wo mein Denkhorizont  endet, sind Gottes Gedanken noch lange nicht zu Ende.
Seit dem Tod Jesu am Kreuz von Golgatha hat es in der Geschichte nicht an klugen Männern und Frauen gefehlt, die Gottes Handeln analysiert, seziert und kritisiert haben. Die versucht haben zu erklären, dass man mit einem stellvertretenden Tod am Kreuz doch nicht die Welt retten könne und nicht die Menschheit erlösen. Die dem nicht haben glauben können, was ihnen über Kreuz und Auferstehung Jesu berichtet wurde. Die es nicht für möglich gehalten haben, dass sich darin tatsächlich die Macht Gottes zeigt. Alle diese klugen Männer und Frauen sind bis an die Grenzen ihres eigenen großen Denkvermögens gegangen – und konnten doch Gottes Gedanken keinen Glauben schenken.
Ich weiß nicht, ob mein Bundeswehr-Freund von damals es inzwischen einmal ausprobiert hat, sein Leben dem gekreuzigten Christus anzuvertrauen. Wenn ja, dann hat auch er erfahren: Gott zieht seine Menschen an sein Herz, um sie zu retten und frei zu machen von der Macht der Gottesferne. Gott tut das durch Jesus Christus, am Kreuz von Golgatha.
Auch wenn es für viele schwer ist zu glauben, was ihnen da berichtet wird. Auch wenn viele es nicht für möglich halten, dass die Macht Gottes sich auf diese Art und Weise zeigt: Es ist wirklich wahr, dass Gott durch den Tod Jesu am Kreuz Menschen rettet, erlöst und mit Gott wieder in eine enge lebendige Verbindung bringt.
Genau so, wie der Prophet Jesaja es vorhergesagt hat.
(erschienen in der Sendereihe Wort zum Tag bei ERF Plus)

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