Annahme statt Ablehnung – Gedanken zur Jahreslosung 2015

„Ich will dich nicht sehen. Ich möchte nichts mit dir zu tun haben. Du interessierst mich nicht. Bleib weg!“ – wem Worte wie diese schon einmal begegnet sind, der kann sie vermutlich nie wieder vergessen. Und auch nicht den Schmerz, den Ablehnung auslöst.
Vor 2000 Jahren waren es die frommen Pharisäer, die andere Menschen mit zweifelhaftem Lebenswandel öffentlich ablehnten und als „Sünder“ bezeichneten. Diese wiederum schlossen daraus, dass Gott sie wohl auch ablehnte. Es entstand eine Spirale der Ablehnung, die Menschen voneinander fern hielt und die Menschen von Gott fernhielt. Es ist Jesus, der mit seiner Botschaft und seinem Leben diese Spirale im Auftrag Gottes durchbricht.
Seit damals hat sich viel verändert. Aber immer noch lehnen Menschen andere Menschen ab. Und immer noch glauben viele, dass Gott ihnen wohl mit Ablehnung begegnet. Deshalb brauchen wir heute genauso Jesus und seine Botschaft wie vor 2000 Jahren.
Jesus, ganz Gott und ganz Mensch, begegnet den Sündern mit Annahme. Jesus lehrt und zeigt, dass Gott Menschen nicht mit Ablehnung begegnet sondern mit Annahme. In ihm, Jesus, kommt Gott selbst herunter zu seinen Menschen, um sie zurück zu lieben in den Himmel. Gott sagt zu jedem Menschen: „Ich will dich wahrnehmen. An mich heranlassen. Auch wenn du nicht heilig bist wie ich. Ich interessiere mich für dich.“
Allen, die ihm nachfolgen, gibt Jesus den Auftrag, die gleiche Haltung auszudrücken in Worten und Werken. Christen sollen im Namen Jesu Annahme leben statt Ablehnung. Wenn das gelingt, dann freut sich Gott darüber, und dann freuen sich Menschen an Gott.
Geschenkt: Unsere Gesellschaft differenziert in Zeiten eines sinkenden christlichen Grundwasserspiegels immer weniger zwischen der Annahme eines Menschen und Übereinstimmung mit seinen Überzeugungen. Die biblisch verankerte Trennung zwischen „dem Sünder“, den Gott liebt, und „der Sünde“, die von Gott abgelehnt wird, scheint immer weniger Menschen nachvollziehbar zu sein.
Dennoch frage ich mich zwei Fragen:

  1. Wofür sind Christen heute bekannter – für die Ablehnung von Positionen oder für die Annahme von Personen?
  2. Wofür war Jesus vor 2000 Jahren bekannter?

Die Aufgabe von Christen ist Annahme, nicht Ablehnung. Es ist unmöglich, wenn Christen sich an der Annahme bei Gott freuen und gleichzeitig anderen Menschen mit Ablehnung begegnen. Diese Haltung wird ausgedrückt in dem Vers, der als Jahreslosung über dem Jahr 2015 steht: Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob (Römer 15,7).
Das ist die Haltung, mit der ich als Christ im neuen Jahr unterwegs sein will. Das ist die Haltung, die uns als ERF prägen soll. Wir machen Medien, damit Menschen Gott kennen lernen und er ihr Leben verändert. Beides – Gott kennen zu lernen und durch ihn Lebensveränderung zu erfahren – wird getrieben durch Annahme, nicht durch Ablehnung.
Ich wünsche dir und mir für das Jahr 2015, dass unser Leben nicht Ablehnung ausdrückt sondern dieselbe Annahme, mit der Christus dir und mir begegnet.

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