Gott und der Durst

„Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken!“
Ist das ein unschlagbares Angebot für Freibier auf dem letzten Volksfest? Nein. Hinter diesem Satz steckt viel mehr, Wesentliches. Aber der Reihe nach:
„Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken!“ – das hat Jesus einmal gerufen, und zwar tatsächlich auf einem Volksfest, dem Laubhüttenfest in Jerusalem (Johannes 7, 37). Dieses Fest gab es bereits seit Jahrhunderten, am ähnlichsten ist es vielleicht unserem heutigen Erntedankfest. Das Thema: Dankbarkeit für Gottes Versorgung mit dem, was ich zum Leben brauche.
Mit diesem Fest verbunden ist auch eine Ankündigung des Propheten Sacharja aus dem Alten Testament. Eines Tages, so sagt diese Prophezeiung, werden Menschen aus der ganzen Welt zum Laubhüttenfest nach Jerusalem kommen, um Gott als ihren König zu verehren. Wer das nicht tut, so sagt Sacharja, auf dessen Land wird kein Regen fallen. Der wird – im Bild gesprochen – durstig bleiben.
„Wer Durst hat, soll zu mir kommen und trinken!“ – für die Zuhörer damals ist völlig klar, welchen Anspruch Jesus mit diesem Angebot erhebt: Ich bin der, der euch versorgt. Ich bin euer rechtmäßiger König.
Eine krasse Aussage von Jesus. Entsprechend waren damals die Reaktionen. Die Leute fingen an zu diskutieren, wer Jesus wirklich ist. Manche hielten ihn für den von Gott versprochenen Retter, andere für einen Scharlatan. Sein Angebot aber gilt bis heute, auch für mich:
„Wenn du dich an mich wendest,“, sagt Jesus, „dann findest du in mir den, der dich versorgt und der der rechtmäßige König über dein Leben ist. Dann findest du in mir Gott“.
Ich finde: Das ist tatsächlich ein unschlagbares Angebot.
 
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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