Bei Gott in Behandlung

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Arzt? Ich meine, darüber unterhalten sich die Leute doch oft. Sie wissen schon, wenn man so seine Erfahrungen austauscht: Kennst du einen guten Augenarzt? Meinen Zahnarzt kann ich wirklich weiterempfehlen! Es gibt in dieser Stadt einfach keine vernünftigen Orthopäden!
Natürlich sind solche Bewertungen und Empfehlungen ziemlich subjektiv. Was dem einen Patienten besonders gefällt, daran stört sich vielleicht der andere. Aber es gibt ein paar Eigenschaften, die alle Leute an Ärzten gut finden.
Mir persönlich sind vor allem drei Dinge wichtig:

  1. Mir ist wichtig, dass mich ein Arzt kennt, meine Vorgeschichte und meine typische Schwachstellen. Das hilft mir Vertrauen aufzubauen.
  2. Mir ist wichtig, dass mich ein Arzt sieht. Dass er nicht oberflächlich untersucht, sondern sich Zeit nimmt und bei der Untersuchung sorgfältig und gründlich hinschaut.
  3. Mir ist wichtig, dass ein Arzt die wirklich wichtigen Dinge im Blick hat. Das gibt mir Sicherheit. Ich will keine Tipps für eine neue Hautcreme, wenn ich eine Lungenentzündung habe.

Einen Arzt, der mich kennt und der mich sieht und der mich auf Herz und Nieren prüft – den finde ich gut.
Der alttestamentliche Prophet Jeremia hat einmal geschrieben, dass Gott genau so ist. Dass er so mit seinen Leuten umgeht, wie ein wirklich guter Arzt.
Jeremia wörtlich: Du, HERR, du kennst mich, du siehst mich und prüfst, ob mein Herz bei dir ist.
Gott lässt sich nicht von Kleinigkeiten ablenken, nein, er schaut mein Herz an. Er sieht mich nicht oberflächlich, sondern so, wie ich wirklich bin. Und er kennt mich schon lange, meine ganze Lebensgeschichte.
Gott ist wirklich ein guter Gott. Bei ihm bin ich immer wieder gerne in Behandlung.
 
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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