An wen kann ich mich wenden?

„An wen kann ich mich wenden?“. Haben Sie sich das schon einmal gefragt?
„An wen kann ich mich wenden?“ – das ist die Frage für jemanden, der eine neue Arbeitsstelle angenommen hat. Da muss man sich am Anfang erst einmal zurecht finden: Wer ist wofür zuständig, wo bekomme ich Arbeitsmaterial, das ich brauche, wer weiß über das Bescheid, das ich selbst erst noch lernen muss?
„An wen kann ich mich wenden?“ – das ist auch eine Frage für jemanden, der einen Antrag bei einer Behörde stellen möchte. Vielleicht wird man von Büro zu Büro geschickt, auf der Suche nach dem, was für den Antrag braucht: Wo bekomme ich alle wichtigen Informationen, wo bekomme ich die richtigen Formulare, bei wem muss ich letztlich zur Entscheidung vorsprechen?
„An wen kann ich mich wenden?“ – ja, das ist auch eine Frage für Krisensituationen. Für die Schockmomente des Lebens, in denen uns Kontrolle und Berechenbarkeit aus der Hand geschlagen wird. An wen kann ich mich jetzt noch wenden? Woher bekomme ich Hilfe? Wer versteht mich, dann, wenn ich mich selbst vielleicht nicht mehr verstehe?
„An wen kann ich mich wenden?“ – für diese Frage gibt es eine wirklich gute Adresse: Gott.
Nein, das ist jetzt kein Trostpflaster, keine billige Pauschalantwort. Dass ich mich an Gott wenden kann, ist die ehrliche Erfahrung und die Gewissheit von gläubigen Menschen aus vielen Jahrhunderten. In den Worten des 33. Psalms aus dem Alten Testament klingt diese Erfahrung, diese Gewissheit so:
Unsre Seele harrt auf den Herrn; er ist uns Hilfe und Schild. Denn unser Herz freut sich seiner, und wir trauen auf seinen heiligen Namen. Deine Güte, Herrn, sei über uns, wie wir auf dich hoffen.
„An wen kann ich mich wenden?“ – An den Gott, den Herrn, sagt der Psalmist.  Und er führt das in diesen drei Versen noch konkreter aus:
„Unsere Seele harrt auf den Herrn“ – das bedeutet: Die menschliche Seele sucht und findet am Ende Anschluss und Verständnis bei dem Gott, der jeden Menschen gemacht hat und von innen kennt. Dieser Gott hat die Macht und die Möglichkeit, Hilfe und Schild zu sein für alles, was mich bedrängen mag.
„Wir trauen auf seinen heiligen Namen“ – das bedeutet: Gott ist die beste Anlaufstelle für mich. Er mich nicht weg, egal was ich auf dem Herzen habe. Er ist vertrauenswürdig und bürgt dafür mit seinem göttlichen Namen.
Und: „Deine Güte sei über uns, wie wir auf dich hoffen“. Gott meint es gut mit mir. Wirklich. Klar – nicht alles wird sofort besser, wenn ich mich an Gott wende. Er ist kein himmlischer Zauberstab, der alle meine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt. Aber immer wieder haben Menschen, die auf ihn hoffen, die Erfahrung gemacht: Gott meint es gut mit ihnen und lässt auch aus schwierigen Situationen Gutes entstehen.
„An wen kann ich mich wenden?“ An Gott. Er ist nur ein Gebet weit entfernt.
Vielleicht ist es gerade heute wichtig, das mal wieder zu tun.
 
(erschienen in der Sendereihe Wort zum Tag bei ERF Plus)

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