Im Angesicht der Welle

In diesen Tagen jährt sich der große Tsunami in Südostasien zum zwölften Mal. Am 26. Dezember 2004 löste das drittstärkste jemals gemessene Erdbeben vor der Küste Indonesiens eine gewaltige Flutwelle aus. Diesem Tsunami fielen 250.000 Menschen zum Opfer, Millionen wurden innerhalb weniger Minuten obdachlos. Sie alle wurden getroffen von der größten Flutwelle, die sie in ihrem Leben jemals gesehen hatten.
Der Tsunami von 2004 ist bis heute Sinnbild und Symbol für zerstörerische Kräfte, die überfordern und überwältigen, das Leben überrollen und unter sich zu begraben drohen. Das kann im persönlichen Erleben auch eine unheilbare chronische Krankheit sein, ein tragischer Autounfall, der plötzliche Verlust des Arbeitsplatzes oder das Zerbrechen einer langjährigen Beziehung.
Warum Gott zulässt, dass solche Dinge geschehen, darauf weiß ich auch nach vielen Jahren Auseinandersetzung mit der Bibel keine wirkliche Antwort. Leider. Auch warum Gott den Tsunami 2004 nicht verhindert hat, bleibt für mich im Dunkeln.
Aber eine Gewissheit nehme ich doch mit aus der Bibel, dieser Sammlung von unzähligen Glaubenserfahrungen, die Menschen über viele Jahrhunderte mit Gott gemacht haben: Gott ist größer ist als jeder Tsunami. Auch die größte Woge bricht nicht über mein Leben herein, ohne dass Gott darum weiß, ohne dass er mich tröstet, ohne dass er immer wieder auch mit mir mitleidet.
In Psalm 93 Vers 4 heißt es dazu:
Die Wasserwogen im Meer sind groß und brausen mächtig; der Herr aber ist noch größer in der Höhe.
Welcher kleinen oder größeren Welle Sie sich in diesen Tagen vielleicht ausgesetzt sehen – diese Gewissheit wünsche ich Ihnen heute!

(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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