Steiniger Weg, leuchtende Zukunft

Das Ende ist nahe. Ich fühle es, ich habe nicht mehr lange zu leben. Ich habe mich für das Gute eingesetzt, solange ich konnte, und ich bin dabei keine faulen Kompromisse eingegangen. Viele, die mit mir gearbeitet haben, haben mich verlassen. Als ich verhaftet wurde, war ich ganz alleine. Und dann waren da schließlich noch die, die mir das Leben schwer gemacht haben, wo sie nur konnten.“

Es ist ein steiniger Weg, von dem der Apostel Paulus da schreibt in seinem Abschiedsbrief an den jungen Timotheus, den er als seinen Nachfolger ausgebildet hat. Diese ernüchternde Bilanz des Paulus ist uns bis heute im Neuen Testament überliefert, in 2. Timotheus 4. Klingen so die letzten Worte des Mannes, der die entscheidende Rolle dabei gespielt hat, den Glauben an Jesus Christus im ganzen Mittelmeerraum auszubreiten?

Nein, nicht ganz. Da ist noch ein weiterer, letzter Satz am Ende von Paulus‘ Bilanz. In Vers 18 schreibt er:

Der Herr aber wird mich erlösen von allem Übel und mich retten in sein himmlisches Reich.

Die Widrigkeiten, die Widerstände und die Gegner – sie werden nicht das letzte Wort haben. Der Gott, dem Paulus Vertrauen geschenkt hat, wird ihn nicht loslassen, auch am Ende seiner Lebensreise nicht.

Mir macht das Mut: Wer an Gottes Hand geht, für den führt auch ein steiniger Weg in eine leuchtende Zukunft.

 

(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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