Eine neue Frage für mein Leben

Was muss ich tun, damit es mir gut geht? Diese Frage prägt unser Leben. Sie beginnt schon in der Kindheit: Was muss ich tun, damit meine Eltern mich belohnen? Und begleitet bis hin zum Arbeitsplatz: Was muss ich tun, damit meine Chefin mit mir zufrieden ist? Und manche übertragen Denken in Ursache und Wirkung auf Gott: Ich tue, was Gott will – und dafür schenkt Gott mir ein gutes Leben und hält schlechte Dinge von mir fern.

Und finden wir dieses Denken nicht schon in der Bibel?  Zum Beispiel hier in Psalm 106, 3, wo es heißt:

Glücklich zu preisen sind alle, die sich an das Recht halten, die gerecht handeln zu jeder Zeit.

Tue das Richtige, und du wirst glücklich? Nein, so einfach ist es nicht. Denn Psalm 106 erzählt sehr ehrlich, dass auch gute Menschen schlechte Entscheidungen treffen – Vers 6: „Wir haben gesündigt, so wie schon unsere Vorfahren, wir haben Unrecht getan und gottlos gehandelt“. Und der Psalm erzählt von Gott, der diesen Menschen trotzdem hilft: „Viele Male befreite Gott sie aus ihrer Not, doch sie beharrten eigensinnig auf ihrem falschen Weg. Durch ihre Schuld ging es immer weiter bergab mit ihnen. Doch Gott sah ihre Not und hörte ihr Schreien…  so reich wie seine Gnade war nun auch sein Mitleid mit ihnen“.

So ist Gott. Er begegnet denen mit Gnade, die sich an ihn wenden. Nicht weil sie gut sind, sondern weil Gott gut ist. Und diese Gnade gibt mir eine neue, eine bessere Frage für mein Leben. Aus „Was muss ich tun, damit es mir gut geht?“ wird die Frage: „Wenn Gott so gnädig mit mir ist – wie will ich dann heute leben?“

(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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