Während du auf Gott wartest

Ich muss Ihnen etwas gestehen: Ich mag Warten nicht. Ob ich am Schreibtisch warten muss, bis mein Computer mein Dokument geladen hat, oder beim Arzt auf meinen Behandlungstermin. Ich mag es auch nicht, auf Gott zu warten. Aus irgendeinem Grund scheint er langsamer zu sein als meine Wünsche und Vorstellungen. Manchmal unerträglich viel langsamer. Da bete ich für eine bestimmte Sache oder einen bestimmten Menschen, und es dauert und dauert… und ich frage mich, wie ich die Zeit gut und weise und sinnvoll füllen soll, während ich warte.

Heute habe ich dazu eine Idee bekommen. Und zwar im Neuen Testament, in den letzten Versen des Lukasevangeliums. Da hat Jesus seinen Freunden gerade noch eine Aufgabe gestellt: „Ihr seid meine Zeugen“, beauftragt er sie. „Ich werde den Heiligen Geist zu euch herabsenden, den mein Vater euch versprochen hat. Bleibt hier in Jerusalem, bis ihr diese Kraft von oben empfangen habt!“

Und dann verabschiedet sich Jesus schlagartig von ihnen und wechselt vor ihren Augen in die unsichtbare Welt Gottes. Himmelfahrt. Die Jünger wissen, was Gott mit ihnen vor hat. Aber sie wissen nicht, wann. Also heißt es warten. Wie sollen sie die Zeit möglichst gut und weise und sinnvoll füllen?

Aber dann kommen sie auf eine gute Idee. In Lukas 24 Vers 53 heißt es:

Von da an gingen sie immer wieder in den Tempel, um Gott zu loben und ihm zu danken.

Gott loben und Gott danken – das tun sie immer wieder und immer weiter, während sie warten. Solange, bis Gott an Pfingsten tatsächlich seinen Heiligen Geist zu ihnen herabsendet. (Aber das ist eine andere Geschichte.)

Ich nehme für mich heute mit: Während ich auf Gott warte, gibt es Gutes, Weises und Sinnvolles, das ich tun kann: Zum Beispiel Gott loben und Gott danken.

 

(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)

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