Gott verlieren, Gott wiederfinden

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Wohin wendest du dich, wenn es dir nicht gut geht und dein Leben kräftig aus dem Ruder läuft?   

Ich glaube, die meisten Menschen haben von klein auf gelernt, für sich selbst zu sorgen, auch ich: Es ist mein Leben, ich habe die Kontrolle, und ich bin gefordert, bei Problemen eine Lösung zu finden oder wenigstens Hilfe zu suchen. Immer bin ich der Steuermann meines Lebens.   

Das ist aber in der Menschheitsgeschichte eine relativ moderne Idee: Noch im Mittelalter waren die Menschen davon überzeugt, dass ein anderer die Kontrolle über ihr Leben hätte. Der Fürst in der Burg auf dem Hügel vielleicht. Und auf jeden Fall Gott im Himmel.  

Diese Zeiten liegen hinter uns, und in vielerlei Hinsicht muss man sagen: Zum Glück! Aber der moderne Mensch hat sich nicht nur von seinen Fürsten gelöst, sondern oft von Gott gleich mit. Und damit haben wir einen Anker unseres Lebens verloren: die Gewissheit, dass wir von Gott geschaffen sind, geliebt sind und gehalten werden. Gerade Krisenzeiten lassen uns all das schmerzlich vermissen. 

Aber die gute Nachricht ist: Du kannst Gott nicht nur aus dem Blick verlieren, du kannst ihn auch wiederfinden.

Beides haben Menschen in der Antike schon so erlebt, so wie es zum Beispiel im Buch Jesaja beschrieben wird, wo ein ganzes Volk zu Gott betet (Jesaja 64,7): 

Herr, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk!

Ich glaube, es ist gut, Gott wiederzufinden, ohne die Errungenschaften der Moderne aufzugeben. Ich wünsche dir das jedenfalls, dass du Gott immer wiederfinden kannst. Dass du ihn neu als Anker des Lebens entdeckst und feststellst:

Ich bin geschaffen! Ich bin geliebt! Ich bin gehalten!

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