„Ein bisschen Schwund ist immer“, „mit 20% der Anstrengung 80% der Aufgabe schaffen“, „Pareto-Prinzip“: manche sind nicht nur Meister im Fast-richtig-gut-machen, sie haben auch noch schicke Begriffe dafür. Gott ist anders – und das ist gut so, denn alles wird gut. Wirklich gut.
Habe mich in diesen Tagen gerade fertig (im Sinn von 100%) durch das alttestamentliche Buch Josua gelesen, und wie bei Winnetou stirbt Josua, militärischer Anführer und zentrale Führungsfigur Israels und Hauptperson des Buches, kurz vor Schluß. Einige der letzten Worte, die er als Vermächtnis an sein Volk richtet, lauten:
Ich gehe heute dahin wie alle Welt; und ihr sollt wissen von ganzem Herzen und von ganzer Seele, dass nichts dahingefallen ist von all den guten Worten, die der Herr, euer Gott, euch verkündigt hat. Es ist alles gekommen und nichts dahingefallen. (Josua 23,14)
Josua lenkt die Aufmerksamkeit nicht auf sich selbst, sondern auf Gott und dessen Treue und Zuverlässigkeit: Von dem, was Gott versprochen hat, „ist alles gekommen und nichts dahingefallen“. Gott ist Josua nichts von dem schuldig geblieben, was er ihm in Josua 1 versprochen hat. Bei Gott fällt nichts „dahin“ (wir sagen heute „hinten runter“), Gott gibt sich nicht mit 80% oder einer guten Absicht zufrieden – wenn Gott verspricht, liefert er auch. Übrigens zu seinen Konditionen, nicht zu unseren.
Ich möchte daraus lernen: Alles wird gut. Wirklich. Wenn Gott seinem Volk im Alten Testament ein Land versprochen hat, in dem „Milch und Honig fließen“ und Josua das Fazit zieht, das sei „alles gekommen“ – wie viel mehr kann ich Gott vertrauen, dass er sein Versprechen halten wird, einen neuen Himmel und eine neue Erde zu schaffen, jede Träne abzuwischen und allen die zu ihm gehören in einem umfassenden Sinn „Ruhe zu schaffen“ (Hebräer 4,9).
Klar – noch ist nicht jede Träne abgewischt. Noch ist die Erde alt, verwundet, ungerecht, geschunden und der Himmel mehr ein Morgen als ein Heute. Noch…
Aber in diese Richtung wird es gehen! Nicht weil sich Christen so sehr dafür anstrengen, sondern weil Gott in diese Richtung unterwegs ist (und jeder Mensch eingeladen ist, dabei mitzumachen). Deshalb möchte ich für Kranke beten – auch wenn noch nicht jede Krankheit hier und jetzt wieder heil wird. Deshalb möchte ich verantwortlich mit unserer Welt umgehen – auch wenn gleichzeitig jemand Giftmüll in der See verklappt. Deshalb möchte ich einladen und herausfordern, sich in die große Bewegung Gottes einklinken zu lassen – auch wenn viele die Einladung der Gnade beiseite stoßen.
Die Alternative wäre, nicht zu hoffen, nicht zu erwarten, nicht zu handeln. Aber dafür gibt es in Anbetracht von Gottes Charakter überhaupt keinen Grund. Denn eines Tages werden wir mit Josua über Gottes Handeln mit uns und unserer Welt sagen können: „Es ist alles gekommen und nichts dahingefallen.“
Alles wird gut. Gesegnete Ostern!
Einfach ermutigend. Danke. Kommt mir manchmal nicht so vor, aber Gott ist einfach toll.