Der Gott der Unberührbaren

Einmal kommt ein Leprakranker zu Jesus und bittet ihn – vorsichtig und mit Abstand – um Heilung (Lukas 5). Und dann heißt es in dem Bericht:

Und [Jesus] streckte die Hand aus und rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.

Kein frommer Jude, schon gar kein Rabbi, wäre dem Leprakranken nahe gekommen, geschweige denn dass er ihn berührt hätte. Keiner – ausser dem Rabbi, der Gott selbst ist. Gott selbst fasst diesen Unberührbaren an, der die Berührung vielleicht noch viel mehr braucht als die Heilung…
Ich frage mich: Wer sind die „Unberührbaren“ in meinem Leben? In meiner Welt? Wo bin ich wie mein Gott, der die Unberührbaren berührt?
John Ortberg bringt es mal sehr treffend auf den Punkt mit dem Satz (sinngemäß zitiert):

Erst wenn ich anderen so nahe komme, dass ich unter ihrer Verletzung leide, bin ich ihn ihnen so nahe, dass sie meine Liebe spüren können…

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