„Ich hab Durst… Papa – ich hab so Durst“. Beim vierten, fünften Mal nervt mich mein Sohn dann doch gewaltig. Woher soll ich jetzt etwas zu trinken nehmen, während wir im Auto sitzen und zum Einkaufen unterwegs sind? Warum fragt er überhaupt so oft – hält er mich für taub, oder hält er mich für einen Rabenvater, der ihm ein dringendes Bedürfnis nicht erfüllen will?
Ich frage nach: „Denkst Du, dass ich weiß, dass Du Durst hast?“ – „Ja.“
„Denkst Du, dass ich in der Lage bin, Dir etwas zu Trinken zu geben?“ – „Ja.“
„Denkst Du, dass ich Dir gerne etwas gebe, was Du dringend brauchst?“ – „Nein.“
Als ich den Schlag gegen meine väterliche Selbstwahrnehmung überwunden habe, geht mir auf, dass ich mit Gott oft genau das gleiche Problem habe. Ich bin ziemlich sicher, dass er mich hört wenn ich bete. Ich bin ziemlich sicher, dass er alle Macht hat, mir zu geben was ich will. Ich bin mir nicht mehr ganz so sicher, dass er mir gerne gibt, was ich will…
Wenn es bei mir unterschwelliges Misstrauen Gott gegenüber gibt – dann genau an dieser Stelle…