Glauben im Zeitraffer

War gestern auf einem Revival-Treffen meiner alten christlichen Studentengruppe. Nach fünfzehn Jahren schon eine spannende Angelegenheit: Manche haben sich kaum verändert, andere habe ich kaum wiedererkannt. Was zum Teil auch vielleicht auch daran liegt, dass ich mir Namen und Gesichter so schlecht merken kann (deshalb treffe ich oft mehr neue Leute als andere). Viele hatten ihre Kinder mitgebracht, wir haben alte Fotos angeschaut (warum haben wir damals so seltsame Klamotten angezogen?) und Erinnerungen ausgetauscht.
Was mich am meisten beeindruckt hat, war zu erleben, was Gott aus den einzelnen Leuten gemacht hat. Bei manchen habe ich die Glaubensanfänge, -kämpfe und -herausforderungen vor fünfzehn Jahren hautnah mitbekommen. Viele sind in ihrem Glauben gewachsen, haben Verantwortung irgendwo im Reich Gottes übernommen. Andere sind durch schwere Zeiten gegangen – aber alle haben mit Gott gelebt. Sich veränderndes, dynamisches, spannendes Leben voller Höhepunkte und manchmal auch mit Tiefschlägen.
Oft schaue ich mir mein eigenes geistliches Wachstum mit der Lupe an. Seziere Gefühle, Stimmungen, Fragestellungen – und sehe oft wenig davon, wie Gott an mir arbeitet. Aber wenn ich zehn, fünfzehn Jahre auf einmal zurückblicke, zusammen mit anderen – dann wird das Handeln Gottes fast unübersehbar.
Vermutlich ist es mit dem Glauben wie mit einer Pflanze: Wenn ich sie ständig beobachte und auf Zeichen von Veränderung untersuche, werde ich nicht viel sehen. Erst im Zeitraffer wird sichtbar, wie viel Kraft und Dynamik sich hinter einer täglichen Unscheinbarkeit verbergen kann.
Das macht mir Mut, auch das Unscheinbare aus Gottes Hand entgegen zu nehmen. Und ihm zu vertrauen, dass er auf lange Sicht etwas wachsen lässt, das sich im Rückblick als sein Werk sehen lassen kann…

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    Vielen dank
    Robert

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