Hilfe für Griechenland – im Neuen Testament

Hilfe für Griechenland ist ein uraltes Thema. Im Ernst: „Schon“ in der Bibel lesen wir von einem entsprechenden Hilferuf . In der Apostelgeschichte wird davon berichtet, wie der Apostel Paulus mit dem Arzt Lukas und anderen Begleitern in Kleinasien (heute Türkei) unterwegs ist, als er nachts einen Einblick in den Plan Gottes für Griechenland bekommt. Lukas, der das Erlebnis für die Nachwelt festhält, beschreibt das in Apostelgeschichte 16,9-10 so:

„Dort hatte Paulus in der Nacht eine Vision. Er sah einen Mazedonier vor sich stehen, der ihn bat: »Komm nach Mazedonien herüber und hilf uns!« Daraufhin suchten wir unverzüglich nach einer Gelegenheit zur Überfahrt nach Mazedonien; denn wir waren überzeugt, dass Gott selbst uns durch diese Vision dazu aufgerufen hatte, den Menschen dort das Evangelium zu bringen.“

Natürlich geht es in diesem Traum nicht um Finanzen, sondern um das Evangelium. Nicht um Geld, sondern um das Heil. Gott will, „dass allen Menschen geholfen wird“ (1. Timotheus 2,4) – auch den Griechen. Die hat Paulus noch nicht im Blick, während er durch Kleinasien reist. Deshalb mischt Gott sich mit einer nächtlichen Vision in Paulus‘ Reiseplanung ein.
Bemerkenswert finde ich, wie Paulus und seine Begleiter auf den Hilferuf reagieren:
1. Sie sind „überzeugt“, dass die Vision Gottes konkreter Auftrag an sie ist. Diese Überzeugung fällt nicht einfach vom Himmel; das Wort das hier im griechichen Originaltext steht, bedeutet so viel wie „beweisen“, „zusammenführen“, „zusammendenken“, „sorgfältig sammeln“. Paulus und seine Begleiter sammeln ihre Eindrücke, ihre eigenen Überlegungen, die nächtliche Vision, das was sie über Gott wussten und über die Bedeutung von Mission im allgemeinen – und kommen zu einer sicheren inneren Überzeugung, dass Gott selbst sie nach Griechenland entsendet.
2. Sie handeln „unverzüglich“, nach dem sie Gottes konkrete Aufforderung als solche verstanden haben. Paulus und seine Begleiter warten nicht auf gutes Wetter, einfachere Umstände oder mehr Erfahrung. Gott weiß, wie das Wetter ist, wann die Umstände passen, und ob die eigene Erfahrung reicht. Darauf vertrauen sie – und handeln sofort. Wenn man von Gott hört, was man tun soll – worauf sollte man dann noch warten?
3. Sie „suchen nach einer Gelegenheit zur Überfahrt“. Dass Gott redet bedeutet nicht, dass der Mensch nicht eigenständig handelt. Gott steckt Paulus und seinen Begleitern das Ziel, aber er schickt kein Schiff. Das suchen sie selbst, zielstrebig und selbständig. Nach bestem Wissen und Gewissen. Unverzüglich, ohne Zögern. Getrieben von der Gewissheit um Gottes Berufung für diesen Schritt.
Ich weiß nicht, was der richtige Schritt in der Finanzkrise Griechenlands ist. Ich bin kein Finanzfachmensch (und selbst die Finanzfachmenschen scheinen sich ja nicht einig zu sein). Aber ich weiß: Ich wünsche mir Gottes konkretes Reden in meinem Leben. Und ich wünsche mir, dann wie Paulus und seine Begleiter Gewissheit darüber zu bekommen. Und unverzüglich zu handeln. Und zielstrebig den nächsten Schritt in die richtige Richtung zu gehen.

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