Scotland Yard in echt

Wer in den 80ern halbwegs Kind oder Jugendlicher war, kam am Brettspiel „Scotland Yard“ – auch bekannt unter dem Titel „Jagd auf Mr. X“ kaum vorbei: Ein Mitspieler flüchtet unsichtbar auf einem Stadtplan von London von U-Bahn-Station zu U-Bahn-Station, verfolgt und eingekreist von der Meute der übrigen Mitspieler. Alle paar Spielzüge muss er offenlegen, wo er sich gerade befindet – woraufhin die Meute der Verfolger fieberhaft über die beste Strategie zu diskutieren beginnt, den Flüchtigen zu stellen. Landet in der vorgegebenen Anzahl an Zügen kein Mitspieler am gleichen Ort wie Mr.X, hat dieser gewonnen – ansonsten die anderen.
Dieses einfache wie hochspannende Prinzip „Einer gegen Alle“ hat die findige Start-Up-Firma „urban team“ aus Bremen ins Zeitalter von Handy, Navigationssystemen und Internet übertragen. Alle Spieler laden eine kostenlose Software auf ihr Handy, einer schlüpft in die Rolle des Mr. X. Und beginnt, loszurennen. Auf seinem Handydisplay sieht er die Positionen seiner Jäger jederzeit in Echtzeit auf einem Stadtplan eingeblendet. Umgekehrt wird die Position des Flüchtigen alle sechs Minuten für die Mitspieler offen gelegt. Kommen die Jäger dem Gejagten innerhalb der begrenzten Spielzeit nahe genug, haben sie gewonnen. Ansonsten geht Mr. X als Sieger aus dem Spiel hervor.
Via Internet können sich Lauffreudige zu so genannten FastFootChallenges in größeren deutschen Städten zusammen finden. Und wer nicht so gut zu Fuß ist, kann von zu Hause aus bei Google Earth mitverfolgen, wie nahe die Verfolger Mr. X eingekesselt haben.
Oft sind die einfachsten Ideen einfach die besten!
Obwohl jüngere Kinder sowas auch ohne iPhone spielen können. Bei ihnen nennt sich das dann übrigens „Räuber und Gendarm“…

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