Post vom Kap 27 – Das größte Hindernis für Evangelisation

Einer der besten Referate des Kongresses kam gestern vom Briten Christ Wright, einem der theologischen Vordenker der Lausanne-Bewegung hinter den Kulissen. In seinem Vortrag über das „größte Hindernis für Evangelisation“ brachte er eine nachdenkliche und selbstkritische Perspektive ein:
„What hurts God most is not the sin in the world, but the failure of God’s own people.“
Wright beschrieb drei falsche Götzen, für die evamgelikale Leiter weltweit besonders anfällig seien (ich bin geneigt, ihm zuzustimmen):
1. Macht und Stolz
„To be obsessed or even concerned with office and power in the church is destroying the very thing we want to achieve“
2. Beliebtheit und Erfolg
„We cannot build a kingdom of truth on a set of lies or wrong statistics to gain funding and look successful“
3. Wohlstand und Gier
„We are called back to simplicity“
Chris Wright zeigte dann zwei Verbindungslinien auf. Die erste – eine theologische – zu den drei Versuchungen Jesu, denen er in seinen 40 Tagen in der Wüste ausgesetzt war. Die zweite – eine historische – zu den Verirrungen der Kirche, die mit zur Notwendigkeit und dem Entstehen der Reformation im 16. Jahrhundert geführt haben. Wright dazu: „The church in medieval time had fallen for those idols when the Reformation began – there are parts of the evangelical church today that fall for exactly the same idols.“
Für Wright sind diese drei Götzen auch das größte Hindernis für geistliche Einheit im Leib Christi: „The whole church pays for Christian leaders who fall for those idols … those three are the primary hinderance to our unity“
Für die 4200 Teilnehmer des Lausanne-Komgresses führt das zur Erkenntnis: „If we want to change the world, we must first change our own hearts and ways … before we get up to seek the lost, we must get on our knees to seek the Lord.“
Um die drei Eigenschaften Demut, Integrität und Einfachheit ging es dann auch im anschließenden Austausch in den über 600 Tischgruppen. Gemeinsammmit Mitchristen aus aller Welt haben wir um Buße und Umkehr gebetet, wo wir als Leiter diesen drei Götzen anstatt Christus nachzufolgen.
Das ist etwas, was ich an diesem Kongress sehr schätze – bei den persönlichen Themen wird es auch schnell sehr persönlch anstatt nur bei gut gemeinten Appellen stehen zu bleiben.

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