Produziert das Evangelium Serienkiller?

Mit dieser Frage treibt Pastor Tullian Tchividjian (nennen wir ihn ruhig „Der Unaussprechliche“) eine Angst auf die Spitze, die er immer wieder bei Christen beobachtet: Die Angst, dass das absolute, intensive, ausgedehnte Predigen von der Gnade Gottes aus den Zuhöreren Menschen machen würde, die Gottes Maßstäbe für ihr Leben nicht mehr ernst nähmen. „Zuviel Gnade“ – so diese Befürchtung – „führt zu einem sündigen Lebensstil“.
Quatsch!, sagt Tchivdjian-der-Unaussprechliche, und ich stimme ihm von ganzem Herzen zu: Wer wirklich die Gnade und Menschenzugewandtheit Gottes intensiv erlebt, wird es nicht mehr wollen und nur mit viel Willenskraft fertigbringen, die Leitplanken Gottes für sein Leben zu ignorieren. DenVerdacht „Zuviel Gnade ist gefährlich für die Moral“ ist für mich so wenig stichhaltig wie der Vorwurf „Je mehr du deine Frau liebst, desto mehr bist du gefährdet, eure Beziehung für selbstverständlich zu halten und ihr deshalb untreu zu werden“.
Nicht „zu viel Gnade“ ist das Problem – „zu wenig Gnade“ ist es! „Begreifst du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr bringen will?“ (Römer 2,4)
Tchivdjian-der-Unaussprechliche ist sich denn auch sicher: In Wirklichkeit gibt es diese befürchteten „Gnaden-Ausnutzer“ gar nicht. In einem Blog-Post zitiert er einen von Elyse Fitzpatrick verfassten fiktiven Brief an eine Zuviel-der-Gnade-Person – in guter alter „C. S. Lewis Screwtape Letters“-Manier.
Lesenswert!

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