Dazu gehören, echt sein

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Neulich hat uns eine Bekannte erzählt, warum sie mit Christen und Kirche nicht mehr viel am Hut hat: Sie hatte Christen kennen gelernt und fand sie zunächst auch sehr nett. Aber je mehr Einblick sie bekam, umso mehr Unaufrichtigkeit und Heuchelei entdeckte sie hinter der sorgsam beschützten frommen Fassade. Kein Wunder, dass aus der Offenheit unserer Bekannten schlagartig Ablehnung wurde! 

Wenn ich so etwas höre, werde ich traurig. Nicht deshalb, weil Christen Fehler und Macken gezeigt haben – ich bin mir meiner eigenen Fehler und Macken nur allzu bewusst. Nein, ich werde traurig, weil Menschen meinen, ihre Fehler und Macken im Namen Jesu hinter Unaufrichtigkeit verstecken zu müssen.  

Der Apostel Paulus liefert im Neuen Testament den Gegenentwurf zu Heuchelei hinter frommen Fassaden. In seinem Brief an die Christen in der Stadt Ephesus schreibt er: 

 “Früher gehörtet ihr selbst zur Finsternis, doch jetzt gehört ihr zum Licht, weil ihr mit dem Herrn verbunden seid… Verhaltet euch so, wie Menschen des Lichts sich verhalten. Ihr wisst doch: Die Frucht, die vom Licht hervorgebracht wird, besteht in allem, was gut, gerecht und wahr ist.”

Unaufrichtigkeit und Heuchelei sind menschlich, und letztlich entstammen sie der tiefsitzenden Angst, aufgrund von Schwächen, Schuld und Scheitern nicht dazu zu gehören. „Braucht ihr nicht“, sagt Paulus den Christen in Ephesus. „Eure Zugehörigkeit zu Jesus ist nicht eure moralische Makellosigkeit, sondern eine feste innere Verbindung. Und aus dieser festen Verbindung wächst als Frucht mitten in aller menschlichen Unvollkommenheit ein Leben, das gut, gerecht und wahr ist.“ 

Zum Licht gehören, nicht weil ich fehlerfrei bin, sondern weil ich Jesus folge. Ein Leben, das gut, gerecht und wahr ist und das aus dieser Zugehörigkeit heraus wächst… ich glaube, das will ich. 

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