Unten durch

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Ich habe etwas getan. Etwas, das ich nie hätte tun dürfen. Wenn das rauskommt, dann bin ich geliefert. Bei meinen Freunden. In meiner Kirchengemeinde. Bei Gott. Dann sind Menschen mit mir fertig, und Gott auch. Dann bin ich „unten durch“.

Wer derart „unten durch“ ist, befindet sich in prominenter Gesellschaft. Zum Beispiel von David. Dem mutigen Bezwinger von Goliath. Dem, der so viele Lieder und Gebete gedichtet hat. Dem, der mit Gott auf „Du“ war. Aber dann hat er seine Macht als König missbraucht. Um mit einer Frau zu schlafen, die nicht seine war und die sich nicht wehren konnte. David hat ihren Mann heimlich aus dem Weg geräumt. Es braucht die Intervention eines Propheten, damit David klar wird, was er getan hat. Eben war er noch als angesehener König „oben auf“, jetzt ist er „unten durch“.

Und ihm bleibt nichts weiter übrig, als sich vor Gott ehrlich zu machen. In Psalm 51 gesteht David:

Ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist mir ständig vor Augen. Gegen dich allein habe ich gesündigt, ja, ich habe getan, was in deinen Augen böse ist. Das bekenne ich…

Und dann formuliert David im Gebet eine unglaubliche Hoffnung: Gott ist nie “fertig” mit einem Menschen. Niemand ist bei Gott “unten durch”. David betet:

Du liebst es, wenn ein Mensch durch und durch aufrichtig ist; so lehre mich doch im Tiefsten meines Herzens Weisheit! Reinige mich von meiner Sünde … Wasche meine Schuld von mir ab … lösche meine ganze Schuld aus! Erschaffe in mir ein reines Herz, o Gott, und gib mir einen neuen, gefestigten Geist.

Und Gott vergibt Davids Schuld tatsächlich. Denn bei ihm ist niemand je „unten durch“. David nicht, ich nicht – und du auch nicht! Das persönlich zu erfahren ist unglaublich – und unglaublich befreiend. Nochmal O-Ton David:

Gott, du mein Retter! … Herr, öffne du meine Lippen, damit mein Mund deinen Ruhm verkündet!

Bei Gott ist „unten durch“ für niemanden Endstation. Sondern Startpunkt für Reue, Umkehr, Vergebung und neue Lebensfreude.

Was für ein Gott!

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