Was bleibt, wenn du alles verlierst?

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“Wie sagt man?”, fragen wir unsere Kinder, wenn sie etwas geschenkt bekommen. “Danke”, antworten sie dann in einer Tonlage irgendwo zwischen höflich und pflichtschuldig. Kinder sollen lernen: Es ist nicht selbstverständlich, etwas Gutes geschenkt zu bekommen. Und wenn Erwachsene immer noch denken, dass ihnen die Welt etwas schuldet und ihnen Gutes doch zusteht, dann steht ihnen ein schmerzhaftes Erwachen bevor.

Dabei sehe ich als Christ im Guten noch mehr. Denn für mich ist mein Leben Teil von Gottes großem Bild. Ein Bild, in dem Gott da ist, und mir nahe ist, und in dem ich mein Leben in Verbindung zu meinem Gott begreife.

Manchmal vergesse ich in meinen “Geschenk-Momenten” dieses große Bild. Aber es sind vor allem die “Verlust-Momente” des Lebens, in denen ich es aus dem Blick verliere. Wenn ich mich von einem materiellen Wunsch verabschieden muss, mit dem ich lange geliebäugelt hatte. Wenn eine wichtige Beziehung den Bach runter geht. Wenn meine Ärztin die befürchtete Diagnose bestätigt. Was ist dann mit der Verbindung meines Lebens zu Gott?

In der Bibel lese ich von einem, der das besonders heftig erlebt hat – Hiob. Über Nacht verliert er seinen Wohlstand, seine Angestellten und seine Kinder. Aber er verliert nicht das große Bild aus den Augen, dass sein Leben weiterhin mit Gott in Verbindung steht. Für Hiob ist klar, Zitat (Hiob 1,21):

Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen; der Name des Herrn sei gelobt!

Das bedeutet: Gott hat mir alles gegeben, was mein Leben reich macht. Und auch wenn er es mir wieder wegnimmt, ist er immer noch da. Und er ist immer noch mein Gott, dem ich vertrauen will.

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