Die große Bitte

„Bitten ist ein wichtiger Teil meiner Rolle als Leiter“, schreibt Hybels in Axiom. Ich finde: Viele Leute haben ein Bild von Leitern im Kopf, das eher an Befehl und Gehorsam erinnert als an Bitten. Befehlen bringt bestenfalls ein gewünschtes Ergebnis. Aber Bitten weckt Eigeninitiative und Eigenmotivation, baut Beziehungen und bewirkt Wachstum. Auch im ganz eigenen persönlichen Interesse des „Gebetenen“:
„Wir geraten nicht zufällig in besseres Verhalten hinein“, so Hybels, „normalerweise muss uns jemand bitten, darüber nachzudenken“.
Erkenne ich in Bitten Anderer auch eine göttliche Chance, daran zu wachsen? Und: Wen kann ich demnächst mit einer Bitte zu Wachstum und neuen Horizonten herausfordern und motivieren?

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  1. Hallo Jörg!
    Danke für den Buchtipp! Eine Assoziation zum Gedanken vom Verhältnis von Bitte und Autorität: auch das Evangelium selbst besteht ja nicht einfach nur in einem „Angebot“, das, um zum Heil zu gereichen, angenommen werden „muß“ (wie es verkürzend z.B. manchmal im Evangelikalismus und Pietismus beschrieben wird), sondern vor allem in der Bitte.
    Eberhard Jüngel entfaltet das in seinen Thesen zur Grundlegung der Christologie (in: Ders., Unterwegs zur Sache. Thelogische Erörterungen I, Tübingen 2000, 274-295) so (natürlich in etwas abstrakter Theologensprache, dennoch sachlich sehr bedenkenswert):
    „6. Die Herrschaft des Gekreuzigten vollzieht sich in der Autorität der Bitte an eine gottlose Welt.
    6.1 2Kor 5,11-21.
    6.2 Die Herrschaft des Gekreuzigten ist die Herrschaft des bittenden Christus.
    6.21 In der Bitte kommt das Sein Jesu Christi zu Wort.
    6.22 Die Bitte Jesu Christi ist das Eingeständnis heilsamer christologischer Armut.
    6.221 Servus servorum ist der bittende Christus. Er ist es, weil er bittet.
    6.23 Das Bitten-Können ist der Erweis unendlichen christologischen Reichtums.
    6.231 ?????? ist der bittende Christus, weil er für die Wahrheit bittet, die als Versöhnung mit Gott in ihm selber konkret ist.
    6.24 Christologische Armut und christologischer Reichtum sind in der Herrschaft des Bittenden zugunsten derer vermittelt, die gewürdigt sind, seine Bitte zu erfüllen.
    6.25 Die Bitte ist diejenige Form der Rede von der Versöhnung mit Gott, die durch die theologische Eigenart des Ereignisses, von dem sie redet, selber bestimmt ist.
    6.26 Die Bitte, sich mit Gott versöhnen zu lassen, teilt von der Versöhnung bereits selber Entscheidendes aus.
    6.27 In der Bitte Jesu Christi vollzieht sich die Herrschaft des Gekreuzigten als Dienst am Menschen.
    6.3 Die Bitte ist das christologische Geschehen von Autorität.
    6.31 Die Bitte ist diejenige Form von Autorität, die dem Gebetenen Zeit gibt, ihr entsprechen zu können.
    6.32 Die Autorität der Bitte gewährt Zeit zur Entscheidung und erstrebt Evidenz für Entscheidung.
    6.4 Die Autorität des bittenden Christus wird weltlich konkret in den Bitten der Christen.
    6.41 Alle christliche Rede muß auf die Autorität der Bitte zurückführbar sein.
    6.411 Auch notwendiger Protest muß auf die christologische Bitte um Versöhnung rückführbar sein, wenn er ???? ??????? zu protestieren beanspruchen können soll.
    6.42 Das »Ich bitte« muß alle christliche Rede begleiten können.
    6.5 In den Bitten der Christen gibt die Autorität des bittenden Christus einer gottlosen Welt zu verstehen: Gott läßt bitten.“ (294f.)

  2. Hallo Jörg!
    Danke für den Buchtipp! Eine Assoziation zum Gedanken vom Verhältnis von Bitte und Autorität: auch das Evangelium selbst besteht ja nicht einfach nur in einem „Angebot“, das, um zum Heil zu gereichen, angenommen werden „muß“ (wie es verkürzend z.B. manchmal im Evangelikalismus und Pietismus beschrieben wird), sondern vor allem in der Bitte.
    Eberhard Jüngel entfaltet das in seinen Thesen zur Grundlegung der Christologie (in: Ders., Unterwegs zur Sache. Thelogische Erörterungen I, Tübingen 2000, 274-295) so (natürlich in etwas abstrakter Theologensprache, dennoch sachlich sehr bedenkenswert):
    „6. Die Herrschaft des Gekreuzigten vollzieht sich in der Autorität der Bitte an eine gottlose Welt.
    6.1 2Kor 5,11-21.
    6.2 Die Herrschaft des Gekreuzigten ist die Herrschaft des bittenden Christus.
    6.21 In der Bitte kommt das Sein Jesu Christi zu Wort.
    6.22 Die Bitte Jesu Christi ist das Eingeständnis heilsamer christologischer Armut.
    6.221 Servus servorum ist der bittende Christus. Er ist es, weil er bittet.
    6.23 Das Bitten-Können ist der Erweis unendlichen christologischen Reichtums.
    6.231 ?????? ist der bittende Christus, weil er für die Wahrheit bittet, die als Versöhnung mit Gott in ihm selber konkret ist.
    6.24 Christologische Armut und christologischer Reichtum sind in der Herrschaft des Bittenden zugunsten derer vermittelt, die gewürdigt sind, seine Bitte zu erfüllen.
    6.25 Die Bitte ist diejenige Form der Rede von der Versöhnung mit Gott, die durch die theologische Eigenart des Ereignisses, von dem sie redet, selber bestimmt ist.
    6.26 Die Bitte, sich mit Gott versöhnen zu lassen, teilt von der Versöhnung bereits selber Entscheidendes aus.
    6.27 In der Bitte Jesu Christi vollzieht sich die Herrschaft des Gekreuzigten als Dienst am Menschen.
    6.3 Die Bitte ist das christologische Geschehen von Autorität.
    6.31 Die Bitte ist diejenige Form von Autorität, die dem Gebetenen Zeit gibt, ihr entsprechen zu können.
    6.32 Die Autorität der Bitte gewährt Zeit zur Entscheidung und erstrebt Evidenz für Entscheidung.
    6.4 Die Autorität des bittenden Christus wird weltlich konkret in den Bitten der Christen.
    6.41 Alle christliche Rede muß auf die Autorität der Bitte zurückführbar sein.
    6.411 Auch notwendiger Protest muß auf die christologische Bitte um Versöhnung rückführbar sein, wenn er ???? ??????? zu protestieren beanspruchen können soll.
    6.42 Das »Ich bitte« muß alle christliche Rede begleiten können.
    6.5 In den Bitten der Christen gibt die Autorität des bittenden Christus einer gottlosen Welt zu verstehen: Gott läßt bitten.“ (294f.)

  3. Birgit

    Durch Zufall bei Nikodemus.net diesen Blog entdeckt … ich finde es einfach klasse, dass man auch auf „moderne Art und Weise“ über Gott reden kann und nicht nur „verstaubt“ in der Kirche!
    Gott kennt sich hervorragend mit dem Internet aus und hat mir heute wieder so einiges „um die Ohren gehauen“ (im positiven Sinn) … bei Nikodemus.net und hier im Blog.
    Danke für dein Engagement und den tollen Blog – werde ich im Auge behalten!

  4. Birgit

    Durch Zufall bei Nikodemus.net diesen Blog entdeckt … ich finde es einfach klasse, dass man auch auf „moderne Art und Weise“ über Gott reden kann und nicht nur „verstaubt“ in der Kirche!
    Gott kennt sich hervorragend mit dem Internet aus und hat mir heute wieder so einiges „um die Ohren gehauen“ (im positiven Sinn) … bei Nikodemus.net und hier im Blog.
    Danke für dein Engagement und den tollen Blog – werde ich im Auge behalten!

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