Fast jeder kennt es – und jeder fühlt sich dabei ratlos und schlecht: Man schickt einem Geschäftspartner oder Kollegen eine E-Mail oder hinterlässt eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter. Aber das Gegenüber meldet sich nicht zurück. Keine Rück-E-Mail, kein Rückruf – nichts. Viele Tage nichts. Also noch eine E-Mail, noch ein Anruf hinterhergeschickt, Priorität „Wichtig“… wieder nichts.
In der Zwischenzeit gehen die Gedanken Richtung Abgrund: Der andere hat bestimmt einen Grund, sich nicht zurückzumelden. Er macht das Geschäft mit einem Konkurrenten. Oder ich habe ihm auf den Schlips getreten. Oder er mag mich sowieso nicht. Oder es ist eine Machtdemonstration. Ich fühle mich nicht nur ohnmächtig sondern langsam auch unwichtig…
Wie geht man professionell damit um, wenn ein Geschäftspartner oder Kollege, ein Kunde oder Lieferant Anrufe und E-Mails nicht beantwortet?
„Nichts“, so die provokante Antwort von Unternehmensberater Peter Bregman in seinem Blogbeitrag beim Harvard Business Review.
Hat er Recht?
(was mache ich nur, wenn niemand auf diesen Beitrag antwortet…?)
Nichts!
Nichts!
Wie wär’s mit einem Gebet?
Wie wär’s mit einem Gebet?
Jede Macht hat eine Ohnmacht!
Ihn konkret auf den Grund seines Schweigens telefonisch ansprechen,
damit rechnet er/sie nicht und seine Ohnmacht wird durchbrochen.
Es bietet sich somit die Chance der Stellungnahme.
[…] habe viele Reaktionen bekommen auf meinen Blogpost “Keine Antwort ist auch eine Antwort… oder?“. Wie gehen wir damit um, wenn in einer Kommunikation die andere Seite einfach nicht auf […]
[…] habe viele Reaktionen bekommen auf meinen Blogpost „Keine Antwort ist auch eine Antwort… oder?„. Wie gehen wir damit um, wenn in einer Kommunikation die andere Seite einfach nicht auf […]
Auch im Jahr 2024, fast schon 2025, hat der Artikel nichts von seiner Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil. Die Kernaussage des verlinkten Artikels teile ich nicht im Ansatz. Natürlich kann es nicht schaden, seine Emotionen zu kontrollieren, aber das macht nur solange Sinn, wie es um Emotionen geht. Wenn Projekte oder durch Zahlungsverschleppungen gar die Existenz gefährdet ist, dann geht es nicht mehr um Befindlichkeiten, sondern Verbindlichkeit.
Tut mir leid, aber wenn jemand 200 Mails am Tag im Prinzip individuell beantworten muss, machen sie / er oder die jeweilige Organisation grundlegend etwas verkehrt. Für mich kann die logische Konsequenz daraus auch nur sein, den Kontakt abzubrechen und keine Versuche zu gemeinsamen Geschäften mehr zu starten. Das ist Zeitverschwendung.
Ich bin davon überzeugt, dass sich besagte 200 Mails auf einen Bruchteil einstampfen ließen, wenn die Kommunikation adäquat erfolgen würden. Meine persönliche Erfahrung: Es gibt immer wieder Menschen, die es für sich stressfrei hinbekommen, angemessen zu antworten. Egal in welcher Umgebung: Privat, Verein, Kleinbetrieb oder Konzern – alles eine Frage der Haltung. Sehr oft stellt sich durch zügiges Abarbeiten alsbald eine deutliche Entspannung ein.
Wer Mailberge vor sich herschiebt, ist entweder hoffnungslos überlastet und braucht dringend Hilfe, oder er macht das aus Ignoranz. Er fühlt sich dann besonders wichtig, und erniedrigt dann denjenigen der auf Antwort wartet. Zutiefst narzisstisches Verhalten!