Selig sind die Kritisierten

Es passiert immer wieder. Egal wie sehr ich versuche aufzupassen. Es allen recht zu machen. Irgendwann wird sie aus dem Hinterhalt zuschlagen: Kritik. Manchmal berechtigt, manchmal unfair, manchmal um zu helfen, manchmal um mich klein zu machen.
Besonders wenn sie mir zunächst ungerecht erscheint (und das tut sie fast immer, weil wir Menschen Meister im Selbstrechtfertigen sind), verspüre ich den Wunsch Gott auf meine Seite zu ziehen. So ein bisschen wie David in den Psalmen („Herr zerschmettere diesen Frevler“).
Nachdem dann die erste Welle der Gefühle, Hormone und des Adrenalins abgeebbt ist, stellt sich die viel wichtigere Frage: Wie gehe ich mit dieser Kritik jetzt um? Könnte es sein, dass ich selbst aus unfairer Kritik etwas lernen kann (nicht nur einfach, dass der Kritiker halt ein Stinkstiefel ist)?
Von David Kinnaman habe ich den Satz aufgeschnappt

God is more interested in what’s happening in you than in what’s happening to you.

Ich glaube nicht dass dieser Satz absolut immer und überall richtig ist – bei Kritik aber schon: Selbst die unfairste Kritik ist eine Gelegenheit Gottes, mich weiterzubringen, meinen Charakter und meine Persönlichkeit zu formen, mich mehr so zu machen wie Jesus ist. Wenn ich bei Kritik immer nur in den „Selbstverteidigungsmodus“ schalte – könnte es sein dass ich an vielem Guten vorbeilebe, das Gott mitten in Schwierigkeiten in mein Leben hineinlegen will?
Paulus war davon überzeugt (Römer 8,28), dass „denen die Gott lieben alle Dinge zum besten dienen“. Aber das geschieht nicht automatisch. Ich darf mithelfen. Trainigsmöglichkeiten bietet jeder handelsübliche Alltag ja genug…

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