Vaterschaftstest

Das letzte Wochenende war ich mit meinem Sohn auf einer Vater-Sohn-Freizeit: Freitag bis Sonntag viel Zeit zum Reden, Nachtwanderung, Geländespiel – das volle Programm für Männer und solche die es werden wollen (für alle Interessierten: „Papa & ich“-Wochenenden bei Team-F – christliche Laienbewegung mit einem charmanten Mix aus Ehrlichkeit Leidenschaft und Bodenständigkeit. Ausprobieren!)
Dabei ist mir neu klar geworden, wie sehr sich Vaterschaft (d.h. die Vaterrolle) verändert, wenn die Kinder älter werden. Um es in einem Bild vom Fußball zu beschreiben: Bei kleineren Kindern handeln wir Väter oft eher wie ein Schiedsrichter: Situativ, schnelle Reaktion, es gilt die Tatsachenentscheidung, manche pfeifen auch kleinlich, und der Hauptjob scheint es zu sein, dass die Regeln eingehalten werden.
Spätestens wenn am Horizont die ersten Signale der nahenden Pubertät erkennbar werden, muss sich das Verhältnis zwischen Vater und Sohn verändern, damit die Beziehung lebendig bleibt. Aus der Rolle des Schiedsrichter wird der Trainer, der seine Jungs über 90 Minuten eigenverantwortlich laufen lässt ohne jeden einzelnen Spielzug vorzugeben. Der sie anfeuert, inspiriert, aus seiner Lebenserfahrung heraus auch mal Tacheles redet – aber wenn dann in der Kabine und nicht in der Öffentlichkeit.
An alle Väter mit Söhnen zwischen zehn und sechzehn – wie verstehst du deine Rolle? Bist  du Trainer oder Schiedsrichter?

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