Soziologen, Zukunftsforscher und kirchliche Finanzplaner sind sich im Wesentlichen einig: In Deutschland wird Kirche über die nächsten Jahre und Jahrzehnte hinweg immer weniger. Weniger Mitglieder, weniger Geld, weniger Infrastruktur, weniger Personal, weniger gesellschaftlicher Einfluss.
Die Versuchung ist groß, die eine Ursache dafür festzunageln: Der Umgang mit sexuellem Missbrauch! Der Unwillen zu Reformen! Die moralisierende Nähe zur Politik! Das fehlende Reden von Gott! Mag sein, dass diese Faktoren eine Rolle spielen. Aber meistens sagen sie mindestens so viel über den, der sie ins Feld führt, wie über die tatsächlichen Ursachen der Entwicklung.
Meine These: Kirche wird weniger, weil wir alle – wir Menschen in Deutschland – sie immer weniger wollen. Spiritualität – das schon, ja. Glaube – gerne, aber lieber privat. Aber öffentlich von Gott sprechen, zusammen Gott feiern, Glaubensüberzeugungen miteinander offen teilen? Da sind alle, die sich in Landes- und Freikirchen mit Herzblut engagieren, außerhalb ihrer kleinen (oder kleiner werdenden) Blase häufig allein auf weiter Flur.
Die gute Nachricht ist: Gott wird nicht weniger. Nicht die Kirche hat Gott erfunden – Gott hat die Kirche erfunden. Und weil Gott unfassbar und unermüdlich erfinderisch ist, wird er immer wieder neu in Formen bringen, was er im Inneren will: Sich von Herzen an Menschen binden. Menschen einbinden in seine große Liebe für diese Welt. Und sie zusammenbinden, damit sie ihn gemeinsam zurücklieben und gemeinsam Leben lernen und anderen Menschen in seinem Namen dienen können.
In welchen äußeren Formen auch immer – weil Gott so ist, deshalb hat Kirche Zukunft.
Das denke ich sind die Hauptgründe:
10 Gründe, Warum Die Teilnahme An Der Kirche Zurücknimmt
Größerer Wohlstand. Geld gibt den Menschen Optionen. …
Höherer Fokus auf die Aktivitäten von Kindern. …
Mehr Reisen. …
Gemischte und alleinerziehende Familien. …
Online-Optionen. …
Das kulturelle Verschwinden der Schuld. …
Selbstgesteuerte Spiritualität. …
Es ist nicht möglich, einen direkten Vorteil zu sehen.
Das schreibt Carey niewhof auf seiner Webseite und es klingt einsichtig.
Aber die Zeiten ändern sich immer wieder. Kirche wird sich verändern, kleiner und persönlicher und weniger Verwaltungslastig werden.