Spätestens bei den ersten Schulzeugnissen oder den Bundesjugendspielen ist es so weit: Ich werde gemessen, in Deutsch, Mathe, Schlagball oder Weitsprung. Und obwohl es da um Leistung in einer bestimmten Fähigkeit geht, beziehe ich diese Bewertung schnell auf mich als Person. Ich bin die zwei Mathe und der Looser im Weitsprung. Mein Umfeld macht dabei meistens munter mit. So wachsen wir auf, so leben wir – bis ins hohe Alter hinein.
Meine Leistung wird zum Maß meines Menschseins, und manche Menschen tragen die Frage nach dem Maß bis hinein in ihr Gottesbild und Glaubensverständnis: Bin ich Gott fromm genug? Lese ich oft genug in der Bibel? Glaube ich fest genug?
Aber wenn ich Jesus richtig verstehe, ist Gott für mich nicht ein bestimmtes Maß wichtig, sondern die Mitte. Die Mitte meines Lebens, das Innerste meiner Seele. Wer oder was wohnt da in der Mitte meines Lebens? Sind da Leistenwollen und Messenmüssen und Urteilen über andere zu Hause – oder das tiefe Vertrauen, dass Gott mich so liebt, wie ich bin?
Ja, in unserer Gesellschaft haben Leisten, Messen und Belohnen ihre Berechtigung. Aber das ist nicht das Leben. Und wo wir das verwechseln, ernten wir die Fixierung auf Äußerlichkeiten, die Sucht nach Selbstoptimierung oder den Hang zur Heuchelei.
Jesus hat eine bessere Idee: Mach‘ den Platz für Gott frei in der Mitte deines Lebens, im Innersten deiner Seele – und du wirst Frieden finden. Gelassenheit. Vertrauen. Und aus dieser deiner Mitte wird das wahre Leben fließen, für dich und für andere um dich herum.