Podcast aus dem Nichts

Heute habe ich ein Interview in der Zeit gelesen mit KI-Forscher und Nobelpreisträger Demis Hassabis, der mit einer 2010 gegründeten Firma DeepMind die KI AlphaGo entwickelte. Die schlug im März 2016 den damals weltbesten professionellen Go-Spieler u.a. durch einen für Menschen völlig ungewöhnlichen Zug, der Teil keiner bisherigen Strategie in dem Jahrhunderte alten Spiel gewesen war.

Hassabis unterzeichnete 2023 gemeinsam mit Sam Altman, dem CEO der ChatGPT-Mutterfirma OpenAI einen Aufruf zu einem Moratorium in der KI-Forschung, um Zeit zu gewinnen, sich auf weltweite Sicherheitsstandards in der KI-Forschung zu einigen. Ein Anliegen, das sich bislang aufgrund des globalen KI-Wettrüstens nicht durchsetzen konnte.

DeepMind gehört inzwischen zu Google, und im Interview erwähnt der KI-Forscher fast beiläufig eine KI-Anwendung NotebookLM von Google, die aus Texten, Dokumenten und Videos nicht nur gute inhaltliche Zusammenfassungen erstellen kann, sondern sogar einen unterhaltsamen Podcast mit einer Diskussion über die Themenschwerpunkte der hochgeladenen Informationen.

Das geht zwar im Moment nur auf Englisch, aber als Podcaster wollte ich natürlich gleich selbst unbedingt ausprobieren. Als Ausgangsdokument habe ich keinen fertigen Text verwendet, sondern einfach eine (deutschsprachige) Mindmap meiner letzten Predigt zum Abschlussgottesdienst der Allianzgebetswoche in Worms (ich predige in der Regel immer nur mit einer Mindmap, nicht einem vollständigen Manuskript). Dokument hochgeladen, ein paar Minuten gewartet, fertig ein über zehn Minuten langer, KI-generierter Podcast, in dem sich – ein bisschen amerikanisch im Duktus – ein Mann und eine Frau über mein Predigtthema „Gottes Herzschlag heißt Hoffnung“ unterhalten.

Aus dieser Mindmap…

…erzeugt die KI diesen Podcast. Höre selbst.

Hassabi sagt im Interview, KI werde die industrielle Revolution in ihren Konsequenzen für Wirtschaft und gesellschaftliche Entwicklung am Ende in den Schatten stellen. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Ich weiß nur, dass ich nach meinem Selbstversuch wieder ein Stück beeindruckter bin.

Meinen Podcast „Wegfinder“ mache ich mit Uwe Heimowski trotzdem weiter auf die klassische Art (nur die Postproduction der Audioaufnahme machen wir schon mit KI).

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