Post vom Kap 22 – Lausanne und Leiterschaft

Eins der Themen das sich durch viele der Veranstaltungen des Lausanne-Kongresses zieht, ist Leiterschaft. In vielen Gemeinden, Denominationen und Organisationen fragen sich die Verantwortlichen, wie sie die nächste Leitergeneration ausbilden und entwickeln können („How can we develop a new generation of Christlike leaders?“).
In seinem International Christian Leadership survey hat James Magara aus Uganda weltweit 1031 Leiter aller Altersgruppen und aller Kontinente nach verschiedenen Aspekten von Leiterschaft befragt. Hier einige Ergebnisse:
1. What were the worst experiences you had with your own leaders?
– they were proud
– they thought they we always right
– they were lackig personal integrity
– they were spiritual immature and prayerless
2. What are the most pressing leadership issues you are facing yourselves?
– how to handle personal pride
– how to lead with integrity
– (und danach kam erst einmal lange nichts mehr)
3. What does it mean to you for a leader to be Christ-like?
– Integrity
– Humility
– Spiritual maturity
– great people dvelopment skills
– biblical knowledge
– compassion
4. What do you see as main causes for leadership failure?
– Burnout
– Abuse of power
– Inappropriate use of finances
– Inordinate pride
– Lack of spiritual growth
– Sexual sin
5. Why do we as the church have a shortage of Christ-like leaders?
– bad real-world training
– old leaders dont let new ones lead
Fazit der Erhebung also: Zu viele christliche Leiter sind gar nicht Christus-ähnlich, und: Wir machen einen schlechten Job bei der Leiterschaftsentwicklung. Soweit die Diagnose.
Dennoch bleibt das Bemühen um die Ausbildung Christus-ähnlicher Leiter ohne Alternative. Nicht weil es einfach solche Leiter bessere Ergebnisse für ihre Organisationen abliefern – sondern weil sie der Arbeit und der Verantwortung in der weltweiten Gemeinde Jesu angemessen sind.
Branko Bjelajac (Serbien) sagt dazu: „Although the leaders of Jesus‘ day lived a leadership model that seemed infinietely stronger than his own, history has proven them wrong … Once you have discovered as a leader that you are a son or daughter of the king of kings, your quest for significance is over“
Er rief die anwesenden Leiter auf, die Situation nicht nur im Allgemeinen zu beklagen, sondern nachhaltig an sich selbst zu arbeiten: „The best place to start a better leadership development is always with your own leadership“.
Abschließend gab es noch einen Praxisbericht aus Indien von einem Leiterschaftsentwicklungsprogramm, bei dem Shamira Manwar zusammen mit Mitarbeitern aus ihrer Kirchengemeinde 600 Nachwuchsleiter für politische Ämter ihrer Region ausgebildet hat.
Manwar setzte dazu auf biblische Leiterschaftsprinzipien und kombinierte Metjoden aus der Erwachsenenbildung mit einem nachhaltigen Mentoring über 6-8 Monate. Resultat: 50 der 600 Teilnehmer wollten nach der Ausbildung on sich aus weiter Mentoring in Anspruch nehmen und kamen – fast nebenbei – zum Glauben an Jesus Christus.
Ein beeindruckendes Beispiel, wie eine christliche Gemeinde Leiterausbildung, Einsatz für die umgebende Gesellschaft und Evangelisation kombinieren kann.

0 Antwort
  1. Lang, Alfred

    Lieber Bruder,
    Sie liefern beeindruckende Berichte. Besonders wie die Glaubensgeschwister der sogenannten 3.Welt ihr Christsein leben. Es beschämt mich, wo wir weitgehend in deutschen Gemeinden gegen die Sattheit im Glauben ankämpfen müssen.
    Noch ein Hinweis in eigener Sache: In Deutschland gibt es noch eine Menge Menschen, die der englischen Sprache nicht mächtig sind!!

    1. pixelpastor

      Zum Thema Englisch: Das ist mir bewusst – aber wenn man eine Woche in einem rein englischsprachigen Kontext lebt und denkt – noch dazu sehr intensiv – ist es unendlich mühsam, Dinge in kurzer Zeit auch noch zu übersetzen. Ich habe gerade genug Zeit gefunden, die vielen eindrücklichen Impulse für meine Blog-Posts zu ordnen. Die Zeit, für alle Zitate passgenaue deutsche Übersetzungen zu finden, war da einfach nicht drin.

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