Terror, Mord und Bibelschule

Mord im Jemen – eine koreanische Lehrerin und zwei Schülerinnen der Bibelschule Brake in Lemgo werden zuerst entführt und wenig später erschossen aufgefunden. Von weiteren bisher entführten westlichen Geiseln fehlt bislang jede Spur. In der veröffentlichten Meinung nehme ich eine seltsame Entwicklung wahr:
Zuerst die Nachricht von der Entführung – wo denn, ach im Jemen, na keine Panik, da passiert sowas doch laufend, die wollen eh nur Lösegeld, warum fahren Deutsche da eigentlich überhaupt hin, die sollen mal schön selbst zahlen.
Dann die Nachricht von der Ermordung – steckt doch Al-Quaida dahinter, wie schrecklich, diese Islamisten, unbewaffnete Zivilisten und dann auch noch Frauen, die doch nur den armen Leuten im Jemen helfen wollten. Was für Ungeheuer müssen diese Terroristen sein. Und erste Rückfragen: Warum hat sie die Bibelschule da überhaupt hingelassen? Wussten die nichts von dem Risiko?
Zuletzt die Schlagzeilen: „Ausländer sollen im Jemen missioniert haben“. Die Stimmung kippt: Ach so, na dann sind sie doch selbst dran schuld. Wie sollen sich die Einwohner dort auch anders wehren gegen diese unmenschlichen Beeinflussungsversuche? Genau betrachtet werden sie die Gewalt sogar heraufbeschworen haben. Sind die ganzen Religiösen nicht doch alle gleich?
Mag sein, dass westliche Besucher nicht immer respektvoll mit den religiösen Gefühlen von Muslimen im Jemen umgegangen sind. Aber wenn westliche Medien den Eindruck erwecken, deshalb sei (a) Mord an (b) anderen unbeteiligten Ausländern eine (c) gerechtfertigte Gegenmaßnahme gegen die friedliche, rein verbale Diskussion über Glaubensfragen – dann verraten diese Medien just die Meinungsfreiheit, von der sie leben und die zu verteidigen sie sich auf die Flagge geschrieben haben. Wie kann man die Weitergabe christlicher Überzeugungen im friedlichen Dialog als Rückfall ins finstere Mittelalter brandmarken – und die Ermordung Unbewaffneter als Mittel der Auseinandersetzung in Glaubensfragen stillschwiegend dulden?
Soweit meine Meinung. Was ist deine?

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  1. Jupiter

    Ich dachte auch zuerst: ‚wie kann man denn in den Jemen reisen, wussten sie nicht wie gefährlich das ist?‘ – Aber wenn sie es wussten, sind sie größer als die meisten.

  2. Jupiter

    Ich dachte auch zuerst: ‚wie kann man denn in den Jemen reisen, wussten sie nicht wie gefährlich das ist?‘ – Aber wenn sie es wussten, sind sie größer als die meisten.

  3. Nachbarin

    Wundert es Dich?
    Wir erleben zur Zeit einen schönen Sommertag, aber die Woken sind auf dem Radar schon zu erkennen.

  4. Nachbarin

    Wundert es Dich?
    Wir erleben zur Zeit einen schönen Sommertag, aber die Woken sind auf dem Radar schon zu erkennen.

  5. Rainer

    Es geht darum, dass hier Menschen unnötig geopfert wurden. Wenn im Rahmen von
    Auslandseinsätzen bei bewaffneten Soldaten
    die Frage nach deren Sicherheit gestellt wird,
    dann doch wohl erst recht bei jungen Zivilisten, die gefährliche Mission(en) in so einem Land ausführen. Glaube nicht, dass Brake hier die ganze Geschichte des Auftrags erzählt hat.

  6. Rainer

    Es geht darum, dass hier Menschen unnötig geopfert wurden. Wenn im Rahmen von
    Auslandseinsätzen bei bewaffneten Soldaten
    die Frage nach deren Sicherheit gestellt wird,
    dann doch wohl erst recht bei jungen Zivilisten, die gefährliche Mission(en) in so einem Land ausführen. Glaube nicht, dass Brake hier die ganze Geschichte des Auftrags erzählt hat.

  7. Ich glaube das die beiden Studentinnen sehr wohl wussten, worauf sie sich einlassen. Dennoch sind sie in dieses Krankenhaus gegangen um für die Menschen dort da zu sein. Nicht anders tun es Ärzte, die sich nicht davon abbringen lassen in Krisengebieten zu helfen nur um des Helfens willen.
    Ich finde es erschreckend, dass die Schuld für ihren Tod bei der Bibelschule oder dem Glauben der Mädels selbst gesucht wird. Nur um sich nicht dem Nachdenken darüber stellen zu müssen, was in diesem Land für Zustände herrschen und warum.
    Ob die Zwei nun einen missionarischen Auftrag hatten oder nicht, das spielt hier absolut keine Rolle. Es ist schlimm genug, dass sie sterben mussten.

  8. Ich glaube das die beiden Studentinnen sehr wohl wussten, worauf sie sich einlassen. Dennoch sind sie in dieses Krankenhaus gegangen um für die Menschen dort da zu sein. Nicht anders tun es Ärzte, die sich nicht davon abbringen lassen in Krisengebieten zu helfen nur um des Helfens willen.
    Ich finde es erschreckend, dass die Schuld für ihren Tod bei der Bibelschule oder dem Glauben der Mädels selbst gesucht wird. Nur um sich nicht dem Nachdenken darüber stellen zu müssen, was in diesem Land für Zustände herrschen und warum.
    Ob die Zwei nun einen missionarischen Auftrag hatten oder nicht, das spielt hier absolut keine Rolle. Es ist schlimm genug, dass sie sterben mussten.

  9. Rainer

    Die Bibelschulen sind ein Teil großer Netzwerke. Dort werden missionarische Offensivkräfte für die Verkündigung in aller Welt ausgebildet. Ihre Waffen sind Wort und Schrift, aber das scheint für die andere Religion vor Ort da im Jemen Sprengstoff genug zu sein, um sie zu vernichten. Die jungen Frauen waren Krankenschwestern, aber der medizinische Einsatz schien nur die Plattform für den höheren Auftrag zu sein. Und der war dort – vorsichtig ausgedrückt – nicht gern gesehen. Ich plädiere für etwas mehr staatliche und/oder kirchliche Aufsicht über diese Ausbildungsstätten.

  10. Rainer

    Die Bibelschulen sind ein Teil großer Netzwerke. Dort werden missionarische Offensivkräfte für die Verkündigung in aller Welt ausgebildet. Ihre Waffen sind Wort und Schrift, aber das scheint für die andere Religion vor Ort da im Jemen Sprengstoff genug zu sein, um sie zu vernichten. Die jungen Frauen waren Krankenschwestern, aber der medizinische Einsatz schien nur die Plattform für den höheren Auftrag zu sein. Und der war dort – vorsichtig ausgedrückt – nicht gern gesehen. Ich plädiere für etwas mehr staatliche und/oder kirchliche Aufsicht über diese Ausbildungsstätten.

  11. Christian

    Koranschule – Bibelschule … klingt ja fast genauso. Logischer Schluss: Alles Fundis. Alles Terroristen. Die Leute sind einfach zu faul gründlich zu recherchieren.
    Und man muss ja auch einfach zugeben, dass vieles komisch klingt, wenn man sich nicht wirklich auskennt. Dazu gibts halt auch so viele komische Freaks im evangelikalem Lager.
    Die Sache im Jemen ist noch überhaupt nicht aufgeklärt. Die Leute reimen sich zusammen was ihnen passt.
    Vielleicht sollten alle erstmal Luft holen und warten, bis man die anderen findet und hoffentlich ein bisschen mehr über die näheren Umstände erfährt.
    Das Krankenhaus gab es ja schon länger und die Arbeit wurde trotz christlicher Motiviation geschätzt. Dort wird ja sowieso jeder, der aus dem Westen kommt als Christ angesehen.

    Aber noch eine ganz andere Frage. Ist das wirklich die öffentliche Wahrnehmung oder ist das mehr was man mitbekommt wenn man Blogs und Twitter liest?

  12. Christian

    Koranschule – Bibelschule … klingt ja fast genauso. Logischer Schluss: Alles Fundis. Alles Terroristen. Die Leute sind einfach zu faul gründlich zu recherchieren.
    Und man muss ja auch einfach zugeben, dass vieles komisch klingt, wenn man sich nicht wirklich auskennt. Dazu gibts halt auch so viele komische Freaks im evangelikalem Lager.
    Die Sache im Jemen ist noch überhaupt nicht aufgeklärt. Die Leute reimen sich zusammen was ihnen passt.
    Vielleicht sollten alle erstmal Luft holen und warten, bis man die anderen findet und hoffentlich ein bisschen mehr über die näheren Umstände erfährt.
    Das Krankenhaus gab es ja schon länger und die Arbeit wurde trotz christlicher Motiviation geschätzt. Dort wird ja sowieso jeder, der aus dem Westen kommt als Christ angesehen.

    Aber noch eine ganz andere Frage. Ist das wirklich die öffentliche Wahrnehmung oder ist das mehr was man mitbekommt wenn man Blogs und Twitter liest?

  13. Heinrich

    Leid tun mir auch die Leute, denen dann letztlich nicht mehr geholfen wird (oder wie manche wollen: gar nicht mehr geholfen werden DARF), weil ein paar Spinner die Helfer ermodern!

  14. Heinrich

    Leid tun mir auch die Leute, denen dann letztlich nicht mehr geholfen wird (oder wie manche wollen: gar nicht mehr geholfen werden DARF), weil ein paar Spinner die Helfer ermodern!

  15. ich werde für die und für deren Angehörigen beten…Wenn man nicht persönlich betroffen ist kann man sowieso nur vermuten was all dies bedeutet…und vor allem wenn wir alles aus Deutschland posten und schlau reden…

  16. ich werde für die und für deren Angehörigen beten…Wenn man nicht persönlich betroffen ist kann man sowieso nur vermuten was all dies bedeutet…und vor allem wenn wir alles aus Deutschland posten und schlau reden…

  17. Vela

    Leider interessieren die Medien die wahren Fakten wenig und für kompetente Berichterstattung wird meist zuwenig recherchiert. Ich habe oft den Eindruck, daß man nur allgemeine Klischees bedienen will, um die Auflage/Sendezahlen was auch immer, in die Höhe zu treiben.
    Ich will nichts schönreden:
    Wenn jemand einen missionarischen Auftrag von Gott annimmt, dann ist er sich auch der gefahr bewusst, in die man sich begibt. Denn in der heutigen zeit für Gott zu leben, ist immer gefährlich. Egal, ob man sich in Jemen, Iran, China oder sonstwo befindet. Wir haben aber von Gott die Zusage bekommen, daß wir, egal wo wir sind, immer von ihm behütet und bewahrt werden. In einem Leben mit Gott wird es immer Positives und Negatives geben. Das bleibt uns nicht erspart. Aber er wird uns tragen!
    Ich habe als kleines Kind mal folgendes gebetet: „Vater, ich weiss, daß ich irgendwann sterben werde. Wenn ich sterbe, dann entweder in Frieden oder für deinen Auftrag!“ Jahre später habe ich dann den zweiten vor den ersten Wunsch gestellt. Gott wird den Tod dieser Menschen sicherlich zu seinem Ruhm und für seinen Auftrag benutzen, er kann aus allem was Gutes machen. Mein Mitgefühl wird aber auch die Angehörigen der Ermordeten begleiten und ich werde auch für sie beten.

  18. Vela

    Leider interessieren die Medien die wahren Fakten wenig und für kompetente Berichterstattung wird meist zuwenig recherchiert. Ich habe oft den Eindruck, daß man nur allgemeine Klischees bedienen will, um die Auflage/Sendezahlen was auch immer, in die Höhe zu treiben.
    Ich will nichts schönreden:
    Wenn jemand einen missionarischen Auftrag von Gott annimmt, dann ist er sich auch der gefahr bewusst, in die man sich begibt. Denn in der heutigen zeit für Gott zu leben, ist immer gefährlich. Egal, ob man sich in Jemen, Iran, China oder sonstwo befindet. Wir haben aber von Gott die Zusage bekommen, daß wir, egal wo wir sind, immer von ihm behütet und bewahrt werden. In einem Leben mit Gott wird es immer Positives und Negatives geben. Das bleibt uns nicht erspart. Aber er wird uns tragen!
    Ich habe als kleines Kind mal folgendes gebetet: „Vater, ich weiss, daß ich irgendwann sterben werde. Wenn ich sterbe, dann entweder in Frieden oder für deinen Auftrag!“ Jahre später habe ich dann den zweiten vor den ersten Wunsch gestellt. Gott wird den Tod dieser Menschen sicherlich zu seinem Ruhm und für seinen Auftrag benutzen, er kann aus allem was Gutes machen. Mein Mitgefühl wird aber auch die Angehörigen der Ermordeten begleiten und ich werde auch für sie beten.

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