Wenn 1000 Israelis und Palästinenser einander zuhören

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Während sich israelische Armee und die Terrortruppe der Hamas einen militärischen Schlagabtausch liefern und Bilder von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen jüdischen und arabischen Israelis über unsere Bildschirme flimmern, läuft auf der Social Audio-Plattform Clubhouse ein faszinierendes Projekt.

In der jeden Abend stattfindenden Podiumsdiskussion „Meet Palestinians and Israelis“ erzählen sich ganz normale Israelis, Palästinenser, Juden und Araber – darunter viele aus dem Ausland – jeden Abend gegenseitig von ihrem Erleben der Krise, ihren Erfahrungen zwischen Luftschutzbunker und Luftangriffen, von ihren Ängsten, Sehnsüchten… und es ist ein kleines Wunder, das ich über Clubhouse (auf Englisch) live mit anhören kann.

Ich bin tief beeindruckt und berührt von der Atomsphäre des gegenseitigen Respekts und der selbst bei emotionalen Statements immer spürbaren gemeinsamen Sehnsucht nach Frieden, Normalität, und dem Sich-Vertrauen-Können.

Dabei werden politische Ansichten, erlittene Demütigungen, Ängste und Empörung über Bedrohung und Ungerechtigkeit keineswegs unter den Teppich gekehrt, sondern ausgesprochen, angehört, stehen gelassen und wertgeschätzt. Das Moderatorenteam macht einen fantastischen Job, eine Kultur der gewaltfreien Kommunikation zu fördern.

Ich habe in den letzten Tagen stundenlang zugehört und von diesen ganz normalen Menschen mehr über ihren Alltag im scheinbar unlösbaren Konflikt im Nahen Osten gelernt als in vielen politischen Leitartikeln und Sondersendungen.

Das Gruppengespräch zieht eine täglich wachsende Zahl von Teilnehmern an; mittlerweile sind es über 1.000. Klare Empfehlung an alle, die die Möglichkeit haben, sich über Clubhouse abends mal live einzuklinken und dem Gespräch auf Englisch zu folgen:

Meet Palestinians and Israelis auf Clubhouse

2 Antworten
  1. Dieter Röbig

    Bin vor zwei Tagen draufgestossen. Manche Beiträge berühren mich. Schön das sowas möglich ist. Das bestätigt meine Meinung wenn man auch in Israel und den Palestinensischen Gebieten die Menschen ohne Ideologie miteinander reden lassen würde, miteinander leben lassen würde dann währe vieles möglich was bis jetzt unmöglich zu sein scheint.

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