Obamafest

Yes, we can – über 200.000 Menschen strömen gestern in Berlin an der Siegessäule zusammen, um mit einem Sieger zusammen zu sein. Zumindest einem Siegertyp. Wann hat das letzte Mal ein Politiker in Deutschland vor einem solchen Publikum gesprochen?
Wir sind kollektiv begeistert von einem, der Hoffnungen weckt das tatsächlich etwas anders werden könnte. Dem man so gerne abnehmen möchte dass er meint was er sagt und sagt was er meint.
Und wir ärgern uns kollektiv, dass wir als reflektierte, skeptische, aufgeklärte, Drittes-Reich-Propaganda-Geläuterte so emotional auf Barack Obama reagieren. Nachdem wir insgeheim viele Amerikaner belächelt haben, die genau so emotional auf Barack Obama reagiert haben.
Es scheint eine unstillbare Sehnsucht im Menschen zu sein: Jemand anderes als sich selbst zu feiern. Jemandem zuzuhören, der endlich die Wahrheit sagt und uns nicht benutzt für seine persönliche Agenda. Von jemandem mitgenommen zu werden in ein Projekt, einen Traum der größer ist als wir selbst. Jemanden aufrichtig zu feiern der es auch tatsächlich verdient hat.
Barack Obama ist eine Projektionsfläche für diese Sehnsucht. Seit langem mal wieder eine. Nach 16 Jahren Helmut Kohl hatten viele sie in Gerhard Schröder gesehen – heute ärgern sich viele; vermutlich weniger über Schröder an sich als darüber, dass sie so viel von ihm erwartet hatten.
Nun also Barack Obama. Er ist nur ein Mensch, er wird enttäuschen, zwangsläufig. Ich bewundere trotzdem seinen Mut, nicht so desillusioniert zu sein wie die Kritiker die es selbst so sehr sind. Ich wünsche ihm wirklich, dass eine Menge „Yes we can“-Mut für die Zukunft auf sein Volk (und auf unseres!) überschwappt.
Und doch weiß ich als einer der Jesus nachfolgt auch: Meine Sehnsucht wird letztlich nur von einem gestillt. Der nicht nur ein Mensch ist. Der wirklich meint was er sagt. Der wirklich die Welt verändert. Und mich. Yes, Jesus can.

0 Response
  1. Daniel

    Sehr schöner Blog-Eintrag!
    Eine Anmerkung zur Obama-Rede: Sehr interessant ist, dass er alles sagt, was er will, aber niemals sagt, WIE er es erreichen will. Ich kenne da einen in der dt. Geschichte, der ähnlich drauf war. Wobei der es fast noch offensichtlicher gesagt hat.
    Ich meine: Ewiger Weltfrieden klingt zwar schön und gut, aber wir als Christen müssten doch eigentlich wissen, dass es völlig utopisch ist und es ihn bis Jesus wieder kommt, nie geben kann und wird! Von daher: Was soll das ganze Gerede? Und die Welt wird eins, wir werden eins… die Mauern zwischen Christen, Moslems und Juden müssen fallen. Wie ist das alles möglich? Einheitsstaat, Einheitsreligion, Einheitspräsident? Jedenfalls hatte Stern einen US-Politiker zitiert, der Obama als ersten Weltpräsidenten vorgeschlagen hatte. Interessant…
    Also wer das Wahlprogramm mancher Parteien in Deutschland gelesen hat, dürfte von den Zielen sehr angetan sein. Nur wie die Ziele erreicht werden, wird nicht gesagt bzw. würde uns erschrecken.
    Interessant auch: Erst neulich war „Die Welle“ im Kino. Ein super Buch, aber auch beängstigend. Mahnend. Gerade wir sollten uns das zu Herzen nehmen.
    Da wundere ich mich doch sehr, über welch banale Aussagen die 200.000 Deutschen gejubelt haben. Man merkte richtig, wie sie sich nach so jemanden sehnten. Der einem eine bessere Welt versprach. Himmel auf Erden. Leider wird es das nie geben. Allein deshalb macht mich sowas eher skeptisch. Ein gestandener „Christ“, wie er zu sein scheint, sollte das doch eigentlich wissen, oder?
    Nur ein Gedanke… es geht nicht darum, jemanden zu verteufeln, sondern auch mal kritisch zu hinterfragen und nicht emotional leichtgläubig nur das Gute sehen zu wollen und wahrhaben zu wollen. Also auch die andere Seite zu erwähnen, um einen gewissen „Ausgleich“ zu schaffen. Sollte wohl erlaubt sein, oder? Immerhin propagiert Mr. Obama doch so sehr die Freiheit, insbesondere die Freiheit des Denkens und die Meinungsfreiheit bzw. diese Gedanken frei sagen zu dürfen. Aber wehe dem, man kritisiert Obama – eine Antwort wird prompt erfolgen, siehe Hillary Clinton (aus den eigenen Reihen).
    Gerade bei Schröder konnte man es auch gut sehen: Er sagte alles, was notwendig war, um die Wahl zu gewinnen. Gegen Stoiber nicht schwer, da Schröders Rhetorik weitaus besser war. Genauso wird es mit Obama und McCain sein: Die Rhetorik wird siegen. Obama strahlt Echtheit, Stärke, Sicherheit, Intelligenz, … aus. McCain wirkt dagegen alt, schwach und gebrechlich. Obamas Redekunst ist wirklich beeindruckend, fast schon bewundernswert. Nahezu perfekt (in meinen Augen völlig perfekt – zumindest seine Rede in Berlin), in jedem Bereich. Aber es ist wie eine PowerPoint-Präsentation: Man darf sich davon nicht fesseln, begeistern, in den Bann ziehen lassen. (Natürlich gilt auch hier: Das Gute behalte!)
    Am Ende möchte ich aber gerade uns Christen aufrufen, nicht zu kritisieren, meckern, warnen, verteufeln oder verfluchen, sondern zu segnen. Für Obama zu beten, für den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu beten. Denn Gebet wird der nächste Präsident sicher nötig haben. Und wir vielleicht auch.

  2. Heinz Hadwiger

    Pixelpastor, was immer das sein mag?
    Being quite certain there’s no catch, no limit to the goodness of God’s intentions and his power to carry them out…
    Was soll das?
    Nichts gegen Obama, aber sind wir hier schon in Amerika angelangt.
    Wird die Deutsche Sprache jetzt ganz abgeschafft, oder immer mehr mit Englischen Vokabeln gespickt.?
    Omama redet Amerikanisch, ich sage nicht Englisch, und jeder hat ihn in Berlin verstanden.
    Ist doch toll, oder.? Wo sind wir den hier mittlerweile angelangt.
    Kennedy, hat sich damals wenigstens bemüht einen Deutschen Satz zu sagen: Ich bin ein Berliner, aber Obama geht davon aus, das die Deutschen so wie so alle Englisch verstehen.
    Na, wen man das so in den Medien hört, was da so abgeht ist das ja auch kein Wunder.
    Seit dem Turmbau zu Babel leben wir in einem Sprachgewirr, und das Englische nimmt aber überhand.
    Ich weiß nicht, warum die Deutschen so darauf abfahren, früher hatten sie das doch eher mit dem Französischen.
    Na, ich spreche zu mindestens Deutsch, und schreibe auch nicht klein.
    Es gibt nur Einen zu dem man beten darf, das ist unser Herr und Gott Jehova.
    Für einen beten kann man schon, aber nur wenn er heilig gesprochen ist, kann ich mir bei Obama gut vorstellen, kommt gleich nach Martin Luther King.
    Gruß Chief

  3. Heinz Hadwiger

    Eh, Pixelpastor, hat es dir die Sprache verschlagen, oder musst du noch ein bisschen rumpixeln.
    Lies mal besser die Bibel, da lernste noch was.
    Brauchst nicht zu antworten, würde mich aber trotzdem freuen wen du was von dir gibst.
    Gruß Chief

  4. Heinz Hadwiger

    Eh, Pixelpastor, hat es dir die Sprache verschlagen, oder musst du noch ein bisschen rumpixeln.
    Lies mal besser die Bibel, da lernste noch was.
    Brauchst nicht zu antworten, würde mich aber trotzdem freuen wen du was von dir gibst.
    Gruß Chief

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