Die Frage

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Es sind nicht immer richtige Antworten, die dem Leben Richtung geben. Es sind die richtige Fragen. Ich möchte Sie heute gerne mitnehmen zu einer solchen wesentlichen Frage, nachzulesen im Lukasevangelium, Kapitel 9.

Jesus war zu diesem Zeitpunkt bereits öffentlich aufgefallen. Allen, die es hören wollen, erklärt er, dass Gott kein ferner Gott ist, sondern ein liebender Vater. Dass Gott jeden Menschen einlädt, in seiner Nähe und von seiner Zuwendung zu leben – sogar die Schuldigen, die Entstellten, die Ausgestoßenen. Alle. Um diese gute Nachricht zu unterstreichen, befreit Jesus immer wieder Menschen von bösen Mächten und heilt Kranke.

Und Jesus tut das nicht nur selbst, sondern er schickt auch seine Jünger auf den Weg. Lukas 9, 1:

 Jesus rief die zwölf Jünger zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken zu heilen. Er sandte sie aus mit dem Auftrag, die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen. Die Jünger machten sich auf den Weg und zogen von Dorf zu Dorf. Überall verkündeten sie die Botschaft ´vom Reich Gottes` und heilten die Kranken.

Die öffentliche Aufmerksamkeit erreicht neue Höhen. Immer mehr Menschen kommen mit der Botschaft von Jesus buchstäblich in Berührung. Alle reden darüber, wie vielleicht heute bei einem spektakulärer Wechsel des deutschen Fussball-Bundestrainers. „Hast du schon gehört?“ „Hast du gesehen…?“ „Für wen hältst du diesen Jesus?“. Diese Frage steht für jedermann im Raum, sogar für den Landesfürsten von Galiläa, Herodes Antipas (Vers 7):

Der Tetrarch Herodes erfuhr von all diesen Dingen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte… »Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt?«

Als die Jünger von Jesus einmal mit ihm alleine zusammen sitzen und ihm von ihren Erlebnissen berichten, von den Dämonenaustreibungen und Krankenheilungen, lenkt Jesus ihre Aufmerksamkeit auf diese eine Frage, über die alle reden (Vers 18):

Für wen halten mich die Leute?

Die Jünger überlegen kurz und berichten von den verschiedenen Meinungen über Jesus, die ihnen unterwegs begegnet sind:

Die einen halten dich für Johannes den Täufer« … »andere halten dich für Elia, und wieder andere sagen, einer der alten Propheten sei auferstanden.

Jesus bleibt dran an der Frage, und jetzt fragt er seine Jünger ganz direkt und persönlich (Vers 20):

»Und ihr«, fragte er, »für wen haltet ihr mich?«

Warum reitet Jesus auf dieser Frage herum? Weiß er etwa selber nicht, wer er ist? Braucht er etwa Bestätigung von seinen Jüngern, oder von der Öffentlichkeit?

Nein – es geht Jesus um etwas anderes. Wenn Gott einen Menschen von einem bösen Geist befreit oder von einer Krankheit heilt, ist das für diesen Menschen lebensverändernd und für das Umfeld aufsehenerregend. Aber entscheidend für den Ausgang der Lebensgeschichte dieses Menschen ist etwas anderes: Ob er sich einladen lässt, mit Gott sein Leben zu verbringen, bis zum letzten Atemzug und darüber hinaus. Ob er erahnt, erkennt, erfährt: Jesus ist mein Retter, der versprochene Messias. Jesus ist mein Gott für mich.

„Nach alldem, was ihr gesehen und erlebt habt, für wen haltet ihr mich?“, fragt Jesus seine Jünger. „Wer bin ich für euch?“

Ich glaube, diese Frage von Jesus ist nie für alle abschließend beantwortet. Denn es ist keine Frage nach meinem Wissen über Jesus, sondern nach meinem persönlichen Verhältnis zu Jesus. Erahne, erkenne, erfahre ich: Jesus ist mein Retter, „mein Gott für mich“? Lasse ich mich von ihm einladen, mit Gott mein Leben zu verbringen, bis zum letzten Atemzug und darüber hinaus?

Deshalb steht diese Frage auch heute im Raum, an diesem Tag. Und auch du und ich sind eingeladen, eine persönliche Antwort zu versuchen.

Für wen hältst du Jesus?

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