Echte, spürbare Wirklichkeit

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Gottes Barmherzigkeit bleibt für immer und ewig, sie gilt allen Menschen, die in Ehrfurcht vor ihm leben.

Dieser Satz (Lukas 1,50) ist wohl keine große Überraschung. Selbst für Menschen, die mit Gott nicht viel anfangen können, klingt das irgendwie nach Bibel und nach Religionsunterricht. Kann man schon so sehen, wenn man denn religiös ist, oder?

Das Problem: Als theologische Richtigkeit bleibt dieser Satz für mein Leben wirkungslos und bedeutungslos. Meine Frage ist: Kann ich diese Barmherzigkeit persönlich erleben? Ich? Für mich? Hier und jetzt?

Ja, das geht. Denn dieser Satz wurde nicht in langen Sitzungen religiöser Gremien ausgetüftelt, sondern er ist das ehrliche Gebet einer jungen Frau. Gerade hat sie erfahren, dass sie schwanger ist Und dass Gott mit ihrem ungeborenen Baby große Pläne hat. Die junge Frau heißt Maria, und ihr Baby wird einmal Jesus heißen. Und nun betet Maria wie eine Weltmeisterin. Trockene Richtigkeiten interessieren sie dabei nicht, sondern nur das, was ihr jetzt und hier hilft und etwas bedeutet.

Und das ist das Überraschende und das Großartige an Gottes Barmherzigkeit: Sie bleibt nicht nur für immer und ewig, sie gilt nicht irgendwie allgemein und grundsätzlich allen Menschen, die in Ehrfurcht vor ihm leben. Nein, Gottes Barmherzigkeit gilt mir. Sie gilt für mich. Hier und jetzt. Gottes Barmherzigkeit ist echte, spürbare Wirklichkeit des Lebens.

Wenn ich das bemerke und begreife, kann ich wie Maria beten:

Ich freue mich über Gott, meinen Retter… Seine Barmherzigkeit bleibt für immer und ewig, sie gilt allen Menschen, die in Ehrfurcht vor ihm leben.

Amen.

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