Kern des Glaubens

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Vor einiger Zeit habe ich einen Freund aus Indien durch Wetzlar geführt, der für einen großen deutschen Konzern arbeitet. Unterwegs wollte ich ihm den Wetzlarer Dom erklären – eine der wenigen Kirchen in Deutschland, die von evangelischen und katholischen Christen gemeinsam genutzt wird.

Ich bin kläglich gescheitert, denn mein Freund ist säkularer Hindu, und in seinem Kulturraum sind Reformation, das christliche Abendland oder auch nur das römische Reich keine bekannten Größen. Stattdessen hat er viele Fragen gestellt zu dem, was uns an der gothischen Fassade des Doms vor Augen stand: Biblischen Figuren, Sagengestalten, Fantasiefiguren.

Ich habe versucht ihm klarzumachen, dass das alles nur “Beiwerk” ist. Und den Kern des christlichen Glaubens zu beschreiben. Auch die Autoren des Neuen Testaments standen wiederholt vor dieser Aufgabe.

Im 1. Timotheusbrief lese ich dazu (1. Timotheus 3,16):

Wie einzigartig ist das Geheimnis, auf das sich unser Glaube gründet! Er, der zu uns kam als Mensch von Fleisch und Blut, der als Sohn Gottes beglaubigt wurde durch Gottes Geist und der den Engeln erschien in seiner Macht – er wurde verkündet unter den Völkern, im Glauben angenommen in aller Welt und im Himmel mit Herrlichkeit gekrönt.

Kern des christlichen Glaubens ist demnach keine Tradition und keine Information – sondern eine Person.

Kern des christlichen Glaubens ist jemand, der in unsere Welt kam und Mensch wurde wie wir. Jemand, den Gott seinen Sohn nennt. Jemand, von dem die Christen aller Jahrhunderte erzählen. Jemand, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gehört.

Kern des christlichen Glaubens ist, mit einem Wort: Jesus.

1 Antwort
  1. Lieber Jörg! Ich scheitere auch JEDESMAL, wenn ich nicht bete oder der Person in dieser Situation nicht mein Gebet angeboten habe. Aber auch dieses Scheitern bringt mir zumindest immer einen Erkentnisgewinn: Über den Glauben zu diskutieren ist ohne Gebet (nahezu) sinnlos. LG Ulli

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