Neun Dinge, für die du nicht verantwortlich bist

Ob in der Wirtschaft, in der Politik, in der Kirche oder im Ehrenamt: Leiten ist ein Abenteuer für alle, die sich darauf wirklich einlassen.

Entscheiden unter Unsicherheit, eingeengt sein von Ansprüchen und Zwängen,Verantwortung übernehmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in der öffentlichen Aufmerksamkeit und Kritik stehen, innerlich mit Überforderung und Selbstzweifeln ringen – all das klingt nicht gerade nach Wohlfühlprogramm.

Schwer genug – und umso wichtiger ist es, sich nicht noch zusätzliche innere Kämpfe und Krämpfe aufzuladen! Hast du klar, wofür du als Leiterin oder Leiter nicht verantwortlich bist?

Ich habe bei der Instagram Community @WETHEURBAN neun Dinge gefunden, für die wir uns im Miteinander oft selbst verantwortlich machen, obwohl wir es nicht sind. Und ich glaube, alle neun gelten erst recht für Menschen in Leitungsverantwortung.

Hier sind sie also – neun Krampflöser für Menschen in Leitungsverantwortung:

  1. Du bist nicht dafür verantwortlich, die Zufriedenheit eines anderen Menschen aufrecht zu erhalten.
  2. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass andere dich verletzt haben – aber für die Verarbeitung und Heilung dieser Verletzung.
  3. Du bist nicht dafür verantwortlich, alles zu reparieren, das kaputt ist.
  4. Du bist nicht dafür verantwortlich, wie andere Menschen auf deine bewusst gesetzten Grenzen reagieren.
  5. Du bist nicht dafür verantwortlich, die Erwartungen anderer Menschen zu erfüllen.
  6. Du bist nicht dafür verantwortlich, welche Entscheidungen die  Menschen treffen, die du liebst.
  7. Du bist nicht dafür verantwortlich, ob ein anderer Mensch sich wirklich weiter entwickelt.
  8. Du bist nicht dafür verantwortlich, wenn sich ein anderer Mensch persönlich in Frage gestellt fühlt.
  9. Du bist nicht dafür verantwortlich, was außerhalb deiner Kontrolle liegt.

Ganz ehrlich – ich bin da auch nach mehr als 20 Jahren Leitungsverantwortung immer noch und immer wieder Lernender… wie ist das bei dir? Welchen „Krampflöser“ brauchst du am dringendsten?

6 Antworten
  1. Lieber Jörg,

    danke für den kostbaren Impuls! Krampflöser ist ein sehr passender Begriff ?

    Für mich sind die Nr. 3, 7 und 9 am wichtigsten. Ich habe große Freude daran, wenn
    Menschen Hindernisse und Blockaden überwinden können und ihre Berufung kommen.
    Wenn Gaben und Talente freigelegt und wirksam werden, geht mein Herz auf.

    Bei alledem stosse ich als Impulsgeber, Coach, Sparringspartner und Begleiter an Grenzen.
    Überall dort, wo diejenige Person oder Gruppe keine Entscheidungen treffen oder
    erforderliche Schritte nicht gehen will oder kann.

    Ich will hier dennoch weiterhin mein Bestes geben, mich weiterhin in Menschen und
    deren Entwicklung investieren.

    Herzliche Segensgrüsse und eine kraftvolle Woche!
    Stephan

  2. Hallo Jörg,

    diese Auflistung ist große Klasse!

    Manchmal ziehe ich mir Schuhe an, die mir nicht passen! Aber ich bin nicht für alles und jeden verantwortlich. Um ein erfülltes Leben leben zu können muss ich mir das immer wieder einmal bewußt machen.

    Gottes Segen Dir für Deine Arbeit
    Michael

  3. Gisela Michaelis

    Klare Worte – herzlichen Dank dafür. Hilft mir sehr, denn auch ich neige dazu mich verantwortlich zu fühlen, wo es andere sind. Manchmal ist es schwer dieses Nichtverantwortlichsein bei Menschen die man liebt, aber es ist einfach wie es ist – jeder darf und soll selbst entscheiden und muss sich vor Gott verantworten. Daran kann ich auch mit größtem Einsatz nichts ändern – und das ist gut so. Der Herr ist größer – ER hat die guten Pläne – nicht ich!

  4. Joachim Thielke

    Hallo Jörg,

    mir hilft folgendes:

    Niemand macht etwas ohne Grund.
    Perspektivenwechesel ist mein Werkzeug diesen Grund zu erkennen, zu verstehen,
    gemeinsam auf diesem Verständnis einen Konsens erarbeiten.
    Versuche so zu leiten wie Du gerne geleitet werden möchtest.
    Versuche den Menschen, die Deine Hilfe brauchen eine Hilfe zu sein.
    Gib Deine Werte nicht auf. Diese Werte definieren Dich.
    Aus den Erfolgen schöpfe ich die Kraft die Mißerfolge zu verarbeiten.

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