Wissen Sie, was ich an der Bibel unter anderem schätze? Dass sie Gottes Wort an seine Menschen umfasst und gleichzeitig ganz… normal ist. Wirklich, ich finde das faszinierend: In den Seiten der Bibel ist die große Geschichte Gottes mit dieser Welt niedergelegt – und mittendrin, zwischendurch, finden sich immer wieder ganz normale Menschen mit ganz normalen Sorgen.
Zum Beispiel im Alten Testament, im 1. Buch Samuel Kapitel 17. Israel befindet sich im Krieg mit den Philistern, und dem israelischen Heer steht ein Riese gegenüber – Goliath. Die Israeliten zittern vor Angst, auch die älteren Brüder des späteren König Davids, die sich für diesen Kampf gerüstet haben. Nur der Jüngste ist noch zu Hause, David.
Mitten in der Beschreibung dieser Schlacht findet sich das Normale: Davids Vater Isai macht sich Sorgen um seine Jungs an der Front. So wie es alle Eltern in allen Kriegen zu allen Zeiten tun. Und da es damals noch keine Post und kein Satellitentelefon gibt, schickt er den Jüngsten los, um zu hören, ob sie noch am Leben sind:
Isai sprach zu David: Sieh nach deinen Brüdern, ob’s ihnen gut geht!
Ein einfacher Satz. Ein Satz, in dem es um die Sorge eines liebenden Vaters um seine Söhne an der Front geht. Ganz normal eben.
Isai, der Vater Davids, steht in dieser Normalität keineswegs alleine da, sondern in einer Reihe mit vielen Männern und Frauen der Bibel. So faszinierend und ungewöhnlich diese das Handeln Gottes erfahren haben, so normal sind sie doch als Menschen. Mit allen Höhen und Tiefen, mit Stärken und Schwächen, mit Licht und Schatten.
Mir macht das Mut. Denn wenn Gott mitten in ihrer Normalität auftaucht und seine Geschichte schreibt – dann kann er das mit mir heute auch.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)