Ich habe heute eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie.
Zuerst die schlechte: Über kurz oder lang werden Sie einen Streit erleben. Das ist nicht schwer vorherzusehen, denn wo Menschen zusammen leben, entstehen Konflikte. Sei es in der Familie oder am Arbeitsplatz, im Verein oder in der Kirchengemeinde. Es kostet Kraft und Zeit, verschiedene Ansichten und Absichten zusammen zu bringen.
Ich entdecke bei mir selbst viele Gründe, warum aus einer Meinungsverschiedenheit ein Streit werden kann. Zum Beispiel dass ich manchmal so unter Strom stehe, dass ich mich nur schlecht auf mein Gegenüber einlassen kann. Oder dass die Wellenlängen so verschieden sind, dass mich der andere zielsicher auf die Palme bringt.
Es gibt so viele Gründe, warum aus einer Meinungsverschiedenheit ein Streit werden kann, dass ich mit Sicherheit sagen kann: Der nächste Streit kommt bestimmt. Nicht weil ich ihn suche, sondern weil ich ein Mensch mit Fehlern und Begrenzungen bin. Auch als Christ.
Das ist die schlechte Nachricht. Nun die gute.
Sie können zwar nicht verhindern, dass Streit entsteht – aber Sie können beeinflussen, ob er beigelegt werden kann oder schlimmer wird. Unsere Worte haben Macht, einen Streit zu befrieden oder zu befördern. Das ist eine Macht, die Gott jedem Menschen gegeben hat. In der Bibel heißt es in den Sprüchen Salomos Kapitel 15:
Eine freundliche Antwort vertreibt den Zorn, aber ein kränkendes Wort lässt ihn aufflammen.
Das bedeutet: In jedem Streit mit einem anderen Menschen stehe ich vor der Wahl: Will ich den Streit befrieden oder befördern? Gott gibt mir diese Wahl. Diese Macht. Diese Verantwortung.
Der nächste Streit kommt bestimmt. Das werde ich nicht verhindern können. Aber ich habe die Wahl und die Verantwortung , wie ich die Macht meiner Worte nutzen will: Öl ins Feuer gießen durch ein kränkendes Wort – oder den Zorn vertreiben durch eine freundliche Antwort.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)