Heute ist ordentlich Dampf in der Klasse 9a. Es geht um das Ziel der Abschlussfahrt. Egal was der Lehrer vorschlägt – immer gibt es Schüler, die erregt dagegen sind: „Nein, wir wollen lieber in eine Großstadt, wo was los ist! Nein, lieber ans Meer! Nein, auf jeden Fall ins Ausland!“ Irgendwann reicht es dem Lehrer, er verkündet seine Entscheidung, Ende der Diskussion. Auch wenn es in der 9a noch grummelt und murmelt, die Sache ist klar.
„Ende der Diskussion“, das klingt unfreundlich, hart, autoritär. Aber die Schüler wissen jetzt, woran sie sind. Für jeden ist klar, dass der Lehrer die Verantwortung für diese Entscheidung trägt. Den Schülern hilft diese Klarheit, aus dem Mäkeln herauszukommen und dem Urteil des Lehrers zu vertrauen.
Auch Gott macht manchmal eine klare Ansage, wer der Chef ist. Zum Beispiel im Buch des Propheten Jesaja gegenüber dem persischen König Kyrus. Der hatte mit seiner Armee die halbe damals bekannte Welt erobert und ist sich vermutlich beinahe allmächtig vorgekommen. Aber Gott warnt Kyrus vor Überheblichkeit und stellt in Jesaja 45,6-7 klar:
Ich bin der Herr, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der Herr, der dies alles tut.
Das wird der machtverwöhnte Kyrus nicht gerne gehört haben, genauso wenig wie der heutige Mensch, der gewohnt ist, alles durch die Brille seiner eigenen Vorstellung zu sehen.
Aber manchmal ist Gottes „Ende der Diskussion“ genau das, was ich hören muss. Es hilft mir, aus dem Mäkeln herauszukommen und neu zu vertrauen. Manchmal bin ich eben nur der Ton, auch wenn ich mich für den Töpfer halte.
(erschienen in der Sendereihe Anstoß bei ERF Plus)